Die Tage vor einer Abreise sind für Sportlerinnen und Sportler immer stressig. Sie müssen ihre sieben Zwetschken beieinanderhaben, trainieren, Anfragen beantworten und heuer auch noch die PCR-Tests über sich ergehen lassen. Dennoch kommt Mika Vermeulen nicht so recht vom Handy weg. Immer wieder checkt er Nachrichten oder schaut im Internet, denn die Langlauf-"Grande Nation" Norwegen hat das Coronavirus erwischt. Heidi Weng und Anne Kjersti Kalvaa sind im Trainingslager positiv getestet worden, und vorerst darf der gesamte norwegische Langlauftross Italien aufgrund von Quarantänemaßnahmen für Kontaktpersonen nicht verlassen. Der Flug wurde bereits um vier Tage verschoben. "Langlaufen ist in Norwegen alles. Das kommt an erster Stelle und danach kommt ganz lange nichts", sagt Vermeulen, "die größte Zeitung, ‚VG‘, hat sogar einen Liveticker." Vermeulen lebt und trainiert seit zwei Jahren in Lillehammer, hat eine enge Bindung aufgebaut. "Dort bist du als Langläufer Nationalheld. Wenn du dann so ein Event wie Olympia verpasst, geht die Welt unter."