Er spricht wohl für viele, wenn Kjetil Jansrud sagt: "Wir werden ihn vermissen." Damit meint er seinen norwegischen Landsmann Aksel Lund Svindal, der nach der WM-Abfahrt in Aare in die Ski-Pension tritt und dabei auch zu den Medaillenanwärtern zählt.

Ob Emotionen im Spiel sein werden, wenn der zweifache Olympiasieger und fünffache Weltmeister am Samstag von der großen Skibühne abtritt, weiß Jansrud noch nicht. Das wird, meint er, "von ihm abhängen. Wenn er emotional wird, dann alle anderen auch." Aber Jansrud ist schließlich auch einer, den Svindal bestens kennt. Und daher wohl mitunter am besten weiß, wenn er behauptet: "Er ist, wie sagt man? Eine flache Person, was Emotionen angeht."

Jansrud selbst tritt in Aare übrigens mit einer operierten Hand an - er hatte sich beim Training auf der Streif zwei Finger gebrochen. Dass aber die meisten mit ihm über Svindal statt über seinen Gesundheitszustand sprechen wollen, stört den 33-Jährigen nicht. "Seine Erfolge, vor allem aber seine Persönlichkeit machen ihn zu einem der größten Athleten, die dieser Sport je hatte. Auch was die Popularität betrifft, von den Leuten her, die ihn vermissen werden. Ich spreche gerne über Aksel", schwärmt Jansrud. Um dann aber doch noch anzufügen: "Meine Hand ist ok, danke. Es geht, es tut weh, es ist schwierig, zu starten. Und es schmerzt natürlich, wenn du was machst, was nicht normal ist."

Die operierte Hand von Kjetil Jansrud
Die operierte Hand von Kjetil Jansrud © Michael Schuen

Für Mitter ist Svindal ein Mitfavorit

Svindal gab bereits bekannt, zum Abschied "ein richtiges Rennen" zu machen - und sein Trainer, Christian Mitter, weiß, dass er in diesen Rennen definitiv auch zu den Medaillenanwärtern gehören wird. Ob der Abschied zum richtigen Zeitpunkt kommt? Diesen gibt es nicht, sagt Mitter: "Wenn er gewinnt, dann sagen alle, dass es zu früh ist, aufzuhören. Und wenn er Siebenter wird, sagen alle, er ist zu lang gefahren."