Zuerst hatte es im US-Skiort Killington 14 Stunden druchgehend geschneit. Die weiße Pracht hatten die Organisatoren des Damen-Riesentorlaufs noch im Griff. Doch gegen den extrem starken, böigen Wind verloren die Helfer den Kampf. Die Organisatoren, inklusive des Internationalen Skiverbandes (FIS), versuchten alles, verschoben die Startzeit nach hinten, verlegten den Start weit nach unten, sodass es am Ende nur noch eine Laufzeit von 49 Sekunden gab. Auch das nützte am Ende nichts mehr. Nach zehn Läuferinnen musste der Riesentorlauf abgebrochen werden. Zu dem Zeitpunkt lag Tessa Worley (FRA) vor Petra Vlhova (SVK ) und Lara Gut-Behrami (SUI) in Führung.

Nicht nur wegen des Windes, auch die Zeitnehmung war ausgefallen. "Die Windböen haben die Lichtschranken verschoben, sodass die gesamte Zeitnehmung neu justiert werden musste", erklärt Deutschlands Damen-Alpinchef Wolfgang Mayer. Der sprach dann auch gleich von einem "sicher nicht fairen Rennen. Die Windböen kommen so unregelmäßig daher, dazu war die Bodensicht danach praktisch null. Von einem fairen Rennen sind wir weit entfernt". Das sahen auch jene Damen so, die ins Ziel "gefunden" haben.

"Ich war schon sehr verwundert, als es hieß - Start frei. Dafür hätten die Organisatoren nicht eine halbe Stunde den Start verschieben müssen, denn in diesen 30 Minuten hat sich an den Windböen nichts geändert. Von fairen Verhältnissen sind wir wirklich sehr weit weg", analysierte Ramona Siebenhofer, die zugab: "Klar, habe ich auch selbst Fehler gemacht. Aber die machst du einfach, wenn du keine Bodensicht hast." Mikaela Shiffrin, sie lag 1,38 Sekunden hinter der Führenden Tessa Worley, sah es ähnlich: "Obwohl das mein Heimrennen ist, muss ich sagen - es ist extrem windig, ein großer Kampf für uns gegen die Böen. Gefährlich ist es aber nicht." Die US-Amerikanerin ahnte aber schon, dass es nicht weitergehen wird: "Bei diesen Bedingungen ist es nicht fair."

Morgen steht in Killington der Slalom auf dem Programm. Und es sieht gut aus dafür, da es weder Wind noch Schneefall geben soll. Große Favoritin für das Rennen ist Shiffrin, die bisher alle vier Torläufe in ihrem "Wohnzimmer" gewonnen hat: "Es ist unglaublich wieder hierher zurückzukommen. Ich habe sehr emotionale Erinnerungen, da hier einst meine Oma und auch mein Papa dabei waren."