Johan Clarey wird sich noch lange an die Hahnenkammrennen 2021 erinnern. Der Franzose hat bei der zweiten und eigentlichen Streif-Abfahrt nämlich Geschichte geschrieben: Im Alter von 40 Jahren und 16 Tagen kürte sich der hinter Sieger Beat Feuz Zweitplatzierte zum ältesten Skirennläufer der Geschichte, der es je auf das Podest geschafft hat.

Noch nie hatte es bislang ein Skirennläufer, der älter als 40 Jahre war, unter die besten drei Athleten geschafft. Für den Skirennläufer aus Annecy war es der zweite zweite Platz in einer Abfahrt, der erste war ihm 2013 in Gröden gelungen. 2016 hatte Clarey auf der Streif das Podium als Vierter knapp verfehlt, im Jänner 2019 war er im Kitzbühel-Super-G ebenfalls Zweiter gewesen.

"Das ist eine große Sache", sagte Clarey. "Ich hab mit Patrik Järbyn gesprochen, als er sich zum Rekordhalter gemacht hat (mit 39 Jahren und 8 Monaten war der Schwede in Gröden 2008 Dritter im Super-G gewesen, Anm.), "da hätte ich mir nie gedacht, dass man in so hohem Alter so gut sein kann. Aber jetzt schaffe ich es selbst." Clarey hatte dabei eine besondere Vorgeschichte, er war am Donnerstag im Abschlusstraining beim Zielsprung gestürzt und in die Zäune gekracht. "Ich fühlte mich am Freitag auch nicht gut, die Schulter hat geschmerzt, ich habe lang überlegt, ob ich fahren soll." Schon da wurde er Vierter, in der zweiten Abfahrt nun sogar Zweiter. Nur der erste Sieg, der gelang ihm wieder nicht. "Das ist das Einzige, was ein wenig enttäuschend ist. Dass ich so knapp an Beat dran war. . ."