Die Schnellste des ersten Durchgangs beim Damen-Slalom in Levi war auch am Ende die Schnellste: Petra Vlhova gewinnt vor Mikaela Shiffrin und Katharina Liensberger. "Zum Siegen muss im Finale noch mehr gehen in einigen Teilstücken", hatte Vlhova vor dem 2. Lauf gemeint und das am Ende auch umgesetzt: "Es war kein perfekter Lauf, auch weil ich den Druck spürte, als Letzte oben zu stehen."  Nach 300 Tagen Abwesenheit wegen des Tods ihres Vaters kehrte Mikaela Shiffrin beim ersten von zwei Damen-Slaloms in Levi wieder in den Weltcup-Zirkus zurück. Am Ende fehlten 0,18 Sekunden auf Platz eins: "Das war schon in Ordnung. Ich bin extrem froh, dass ich wieder fahren kann und es hat sich nichts geändert im Kampf mit Petra. Total geändert hat sich die Situation, in der wir uns befinden. Ich bin dankbar, dass wir trotzdem unseren Sport ausüben können."

Zufrieden kann auch ÖSV-Damenchef Christian Mitter mit der Vorstellung eines Großteils seiner Läuferinnen sein. Katharina Liensberger belegte als beste ÖSV-Läuferin den dritten Rang, nur 0,57 Sekunden hinter Vlhova. "Es war mein Ziel, mit Herz Skizufahren, das ist gelungen. Den obersten Teil habe ich in beiden Läufen nicht ideal erwischt." Insgesamt schafften vier Österreicherinnen den Sprung unter die Top Ten: Katharina Truppe als Siebente, Chiara Mair als Achte und Katharina Huber wurde Zehnte. "Platz sieben ist schon in Ordnung, weil ich im ersten Lauf die ersten acht Tore verschlafen habe", gab Truppe zu. Mair gelang der Sprung von Platz 16 auf acht: "Ich hatte keine guten Erinnerungen an Levi, daher bin ich schon überrascht."

Egger überraschte mit Nummer 61

Eine sensationelle Leistung bot Magdalena Egger.Die Vorarlbergerin fuhr im 1. Durchgang mit Nummer 61 auf den 19. Rang. Auch im Finale bestätigte die 19-Jährige ihre Leistung und holte in ihrem erst dritten Weltcuprennen gleich die ersten Weltcup-Punkte. "Der obere Teil ist mir zwei Mal gut gelungen, den Steilhang habe ich mir nicht so richtig zugetraut, da geht noch mehr", analysiert die halbe Kärntnerin, "da ich Qualifikation fahren musste, hatte ich viel Sicherheit für das Rennen, war nicht nervös." Für das 2. Rennen am Sonntag, 22. November, nimmt "Mäggi" sehr "viel Selbstvertrauen mit, weil ich weiß, die Piste hält auch bei hohen Startnummern noch".

Viel Pech hatte Franziska Gritsch im ersten Lauf. Die Tirolerin lag bei der zweiten Zwischenzeit nur knapp hinter den beiden Führenden, doch im Steilhang riskierte sie nach einem kleinen Fehler zu viel und fädelte ein. Gleiches gilt für Katharina Gallhuber. Den ersten Lauf verpatzt bei ihrem Slalom-Comeback nach dem Kreuzbandriss hat Bernadette Schild. Sie verlor über zwei Sekunden auf die Schnellste, war im Finale nicht dabei.