Es war alles angerichtet in Hinterstoder für einen aufregenden Dreierpack - aber Sturmtief "Bianca" spielte nicht mit und machte allem einen Strich durch die Rechnung. Denn gleich Teil I, die für Freitag geplante Kombination, musste abgesagt werden. Nach der Europa-League-Absage des Spiels Salzburg gegen Frankfurt also die zweite wetterbedingte Absage dieser Woche.In Hinterstoder wurde aber eine Lösung gefunden: Das Programm wird bis Montag ausgedehnt. Der neue Zeitplan sieht wie folgt aus: 

  • Samstag: Super-G (12.30 Uhr)
  • Sonntag: Alpine Kombination (9.45 bzw. 12.45 Uhr)
  • Montag: Riesentorlauf (9.30 bzw. 12.30 Uhr)

Der Eintritt für den Riesentorlauf am Montag ist übrigens frei.

Das über Nacht über das Stodertal hinwegfegende Sturmtief "Bianca" hat Regen und eine beträchtliche Menge Neuschnee mitgebracht. "Die Wettersituation über den Tag soll sich nicht wesentlich bessern. Deshalb hat die FIS zusammen mit dem OK beschlossen, das Rennen abzusagen", teilte die FIS um 7.15 Uhr mit. Seit diesem Zeitpunkt arbeitete man fieberhaft an einer Lösung, um eventuell doch noch alle drei Bewerbe in Hinterstoder austragen zu können - und man kann.

Kampf um den Super-G

"Es wird sicher tough, aber wir werden alles probieren", sagte Markus Walder, der Renndirektor des Internationalen Skiverbandes (FIS) in der Mannschaftsführersitzung am Donnerstagabend schon gemeint - er sollte recht behalten. Dabei hatte man sich wetterbedingt schon dazu entschlossen, die Reihenfolge zu drehen und den Slalom zuerst zu fahren. Doch zuerst einsetzender Regen, der sich dann in Schneefall wandelte und Wind machten eine Präparierung unmöglich.

Das Warten auf die Entscheidung

An sich war man davon ausgegangen, dass in Hinterstoder schon eine Vorentscheidung um den Weltcup fallen kann. Das Führungstrio im Gesamtweltcup um die beiden Norweger Aleksander Aamodt Kilde, Henrik Kristoffersen und Alexis Pinturault, der ohne Nachtrag auch den Kombinationsweltcup gewonnen hätte, ist elf Rennen vor Schluss nur durch 124 Punkte getrennt.

Alle drei wollen deshalb das für die Endabrechnung möglicherweise entscheidende Hinterstoder-Triple bestreiten. "Ja, ich glaube, dass Hinterstoder die Vorentscheidung im Weltcup bringen kann", sagte Pinturault den "Salzburger Nachrichten". "Es ist ein Wochenende für Allrounder und da wird man sehen, bei wem derzeit die Form am besten passt." Im ÖSV-Lager trauen die meisten allerdings dem derzeit Führenden den großen Coup zu. "Es ist unglaublich, was der Aleks zeigt und wie konstant er vor allem im Riesentorlauf unterwegs ist", sagte Vincent Kriechmayr. "Mich als Speedfahrer würde es freuen, wenn es ein Speedfahrer macht."

Die Wetterprognose für Samstag sieht deutlich besser aus. Im Super-G werden 12.000 -14.000 Zuschauer ihren "Local Hero" Kriechmayr anfeuern. "Ich glaube, mein Fanclub, mein Skiclub und die Schulkollegen haben am Samstag eine eigene Tribüne. Sie sind bereit, ich hoffe, dass ich sie nicht enttäusche." Die Anreise des Mühlviertlers war von unzähligen Porträts von sich selbst entlang der Fahrbahn gepflastert. Die Drucksituation ist da. "Die Erwartungshaltung an mich selber ist sehr groß. Ich kenne den Hang sehr gut und will das natürlich auch zeigen."

In Hinterstoder gehen bei der zehnten Auflage erstmals seit vier Jahren wieder Weltcup-Rennen in Szene. Marcel Hirscher ließ damals die rot-weiß-roten Herzen mit drei Podestplätzen, aber keinem Sieg, höherschlagen. Wurde damals der Riesentorlauf von Adelboden nachgetragen, so gilt dies heuer für jenen von Val d'Isere. Danach stehen derzeit mit Kvitfjell, Kranjska Gora und Cortina d'Ampezzo noch drei Stationen auf dem Programm. Für das Finale im italienischen Nobel-Skiort entschied der Internationale Skiverband FIS plant aber, dieses ohne Zuschauer auszutragen, was für heftige Diskussionen sorgt.