Das Sturmtief "Bianca" hat den Zeitplan des Europa-League-Spiels zwischen Red Bull Salzburg und Eintracht Frankfurt durcheinandergewirbelt. Aufgrund einer Orkanwarnung wurde die für Donnerstagabend (21.00 Uhr) angesetzte Partie aus Sicherheitsbedenken abgesagt und auf heute, 18.00 Uhr, verschoben. Darauf verständigten sich die Klubs nach einer Sitzung mit Vertretern der UEFA und der Stadt.

Aufgrund des für Donnerstagabend prognostizierten Sturms im Großraum Salzburg sei eine sichere Abreise und ein sicherer Aufenthalt im Stadiongelände für Zuschauer und Einsatzkräfte nicht zu gewährleisten gewesen, teilten die Klubs rund sechs Stunden vor dem geplanten Anpfiff mit. Vorausgesagt waren Windböen mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern.

Das Stadion in Wals-Siezenheim ist mit 29.000 Besuchern ausverkauft. Aus Deutschland wurden 4.000 Eintracht-Fans erwartet. Ein Großaufgebot der Polizei sollte den geplanten Marsch der Anhänger Richtung Stadion sichern. Die Eintracht hatte das Hinspiel im Sechzehntelfinale vor einer Woche mit 4:1 gewonnen.

Das Spiel um einen Tag auf Freitag zu verschieben war eine naheliegende Option. Eine weitere Möglichkeit wäre der 4. März gewesen, da sind sowohl Salzburg als auch Frankfurt aber im nationalen Cup engagiert. Salzburg spielt im ÖFB-Cup-Halbfinale zu Hause gegen den LASK, Frankfurt im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen. Das Achtelfinale der Europa League wird bereits am morgigen Freitag (13.00/live DAZN) ausgelost, die Spieltermine sind der 12. und 19. März.

Für beide Klubs ist der Freitag-Termin jedoch auch heikel mit Blick auf die Meisterschaftsspiele am Wochenende. Das Bundesliga-Spiel der 21. Runde zwischen Altach und Salzburg ist für Sonntag, 17.00 Uhr, angesetzt. Salzburg wies auf APA-Anfrage auf die eigentlich vorgeschriebene 48-Stunden-Frist zwischen zwei Pflichtspielen hin. Die Liga erklärte, dass man an einer Lösung arbeite. Frankfurt spielt ebenfalls am Sonntag (18.00) in Bremen.

Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter berichtete, dass eine Krisensitzung bereits um 13.30 Uhr einberufen wurde. "Wir sind gemeinsam, vor allem mit starker Intervention der Behörden, zum Schluss gekommen, dass eine reibungslose An- und Abreise, vor allem Abreise, nicht möglich ist", sagte Reiter gegenüber Journalisten.

Gemeinsam mit UEFA, lokalen Behörden und der Polizei habe man sich dann auf eine Verschiebung auf Freitag geeinigt. "Die Möglichkeiten waren begrenzt, das Spiel an einem anderen Termin auszutragen", meinte Reiter mit Blick auf den engen Spielplan der beiden Klubs. Für Red Bull Salzburg sei dies natürlich ein "Kraftakt". Es gelte, rund 1.300 Mitarbeiter zu koordinieren, berichtete Reiter. "Wir sind sehr, sehr gut vorbereitet, das hilft. Wir haben ein Notfallprotokoll, das es genau für solche Sachen gibt. Man übt oft diese Situation, auch wenn es jetzt das erste Mal für uns ist."

Frankfurts Vorstand Axel Hellmann sagte: "Es ist die beste der schlechtesten Lösungen."