Der Disput zwischen Anna Fenninger und dem ÖSV (der Verband fordert von der Salzburgerin die Trennung von ihrem Manager Klaus Kärcher) schlägt immer höhere Wellen. So ist Anna Fenninger nun gemeinsam mit ihrem Konditionstrainer Peter Meliessnig aus dem ÖSV-Trainingslager auf Zypern abgereist. Auf Anfrage beim Skiverband hieß es, die Abreise sei im Einvernehmen mit dem ÖSV geschehen, damit Fenninger dem Medienrummel um ihre Person entgehen könne. Die zweifache Gesamtweltcup-Siegerin werde nun individuell in der Heimat trainieren.

Doch damit nicht genug. Wie "Sportnet" berichtet, hat der ÖSV unterdessen eine Untersuchung eingeleitet, um jener Person auf die Spur zu kommen, die die eigentlich als intern deklarierte Email an ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, Sportdirektor Hans Pum, Generalsekretär Klaus Leistner, Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum, Speedtrainer Roland Assinger, ihren Vertrauenscoach Meinhard Tatschl, Konditrainer Peter Meliessnig und Pressesprecher Christoph Malzer an die SportWoche weiterspielte. Die E-Mail wurde von einer GMX-Adresse verschickt, versehen mit einem fiktiven Absender.

Der ÖSV vermutet hinter dieser Adresse das Umfeld von des deutschen Fenninger-Managers Kärcher. Der setzte sich aber bereits in einem Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten zur Wehr: "Der ÖSV soll selber suchen, wo er eine Lücke hat." Von Experten wird diese eingeleitete Untersuchung allerdings nur als Ablenkunsgmanöver bewertet.

Vor den neuesten Entwicklungen hatte Fenninger auf Facebook zu der Affäre Stellung genommen:

"Ihr habt heute sicher schon Zeitung gelesen oder Radio gehört und euch gehörig gewundert. Ich habe mich gestern auch gewundert, dass meine mail mit vertraulichem Inhalt plötzlich in der Öffentlichkeit landet. Ich bedauere das sehr und bitte meine Fans und die Medien um Verständnis, dass ich die ungeplante Öffentlichkeit jetzt nicht auch noch mit weiteren Kommentierungen vergrößern will", schrieb Fenninger. Sie bitte um Verständnis und bedanke sich herzlich für den "mega support".

Fenninger kritisierte in der Email die ablehnenden Haltung des ÖSV gegenüber ihrem deutschen Manager Klaus Kärcher, drohte mit Rücktritt und forderte auch eine verbesserte Regelung ihrer sportlichen Betreuung. Der ÖSV konterte am Dienstag per Email an die Redaktionen, dass man eine Trennung vom Manager nie verlangt habe, aber für eine Zusammenarbeit derzeit die Gesprächsbasis fehle. Außerdem teilte der ÖSV mit, dass die Athletin von "einem hochwertigen Betreuungsangebot profitieren" könne und auch bereits über einen Individualtrainer verfüge.