Man ist sie in diesem Jahr schon gewöhnt, die Sport-Veranstaltung so ohne Fans – und doch ist es nach wie vor schmerzlich, die ausgedünnten Emotionen, der einsame Jubel. Und die Pflicht, sich die Trophäe auch noch selbst vom Sockel nehmen zu müssen. Doch letztlich ist das für die, die den „Niki“ für die Auszeichnung zu den Sportlern des Jahres in Händen halten dürfen, wohl Marginalie, heißt es doch letztlich, dass man die Nummer eins eines Landes ist, das Ziel jedes Athleten.

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Insofern war die Sporthilfe-Gala 2020 das perfekte Abbild dieses so vom Virus gebremsten Sportjahres. Bemüht, die vorhandenen Emotionen einzufangen, bemüht, nicht nur den Sport, sondern auch die Musik und Unterhaltung wieder zurück auf die Bühne zu bringen.

Nur die Sportler, die mussten sich nicht mehr bemühen. „Klar bin ich aufgeregt, aber ich kann es ja eh nicht beeinflussen“, lächelte Dominic Thiem, nachdem er schon seine Hand- und Fußabdrücke hinterlassen hatte. Und nach drei zweiten Plätzen sollte es auch bei der Wahl der österreichischen Sportjournalisten (Sports Media Austria) fast wie in der Geschichte seiner Grand-Slam-Finali beim vierten Versuch zum Sieg reichen: Der US-Open-Sieger durfte sich den „Niki“ vom Podest nehmen, als dritter Tennisspieler und mit einem beeindruckenden Vorsprung, der an den eines Hermann Maier im Jahr 1998 erinnerte.

„Ich bin überglücklich“, meinte Thiem auch pflichtgemäß bei seiner „Gala-Premiere“ – „normal bin ich ja immer in Paris oder in Wien im Einsatz gewesen.“ Der Sieg der Nummer drei der Tenniswelt war alles andere als eine Sensation, die Dimension deutlich, wie ein Drei-Satz-Erfolg im Paris-Finale es wäre.

Kommentar: Ein perfektes Sport-Menü

Knapper ging es da schon bei den Damen zu, der Sieg ging an die Siebenkämpferin Ivona Dadic, die 2020 immerhin auf eine Weltbestleistung verweisen kann und so die Skispringerin Chiara Hölzl, Siegerin in sechs Weltcupspringen, knapp hinter sich ließ. „Ich war schon zweimal Zweite, ich bin froh, dass es gelungen ist – die beste Motivation für die kommende Saison und Olympia.“

Eine Motivation soll es für alle sein, dass die Gala nicht als Veranstaltung, aber als „TV-Produktion“ den Sport auf die Bühne gebracht hat – und damit trotz aller Freude und Ehre für die Sieger auch den Hunger auf echte Veranstaltungen wieder ein Stück hat wachsen lassen. Ob Sport – oder auch Gala.