Die Routine hilft dir“, sagt Rene Eisner. 134 Spiele hat der Fußball-Schiedsrichter schon in Österreichs höchster Spielklasse gepfiffen. Erstmals wird der Steirer am Mittwoch ein Geisterspiel leiten – den Schlager Salzburg gegen Rapid. Und das 102 Tage nach seinem letzten Einsatz. „Ich habe mich in der Zwischenzeit fit gehalten, bin so viel gelaufen wie nie zuvor, weil wir immer davon ausgehen mussten, dass es wieder losgeht“, sagt Eisner. „Ungewohnt war die ,dritte Vorbereitung‘ der Saison aber, weil es insgesamt nur sechs Testspiele und das Cupfinale gegeben hat. Da war nicht für jeden eine Partie dabei.“

Den einzigen Unterschied im Regelwerk stellt die Aufstockung des Wechselkontingents von drei auf fünf dar. „Ansonsten bleibt alles gleich wie vorher. Wir werden nur rigoroser vorgehen, wenn es zu Konfrontationen mit Berührungen kommt, wie etwa Schubsen. Das Angreifen soll tunlichst vermieden werden“, erklärt Eisner, der wie die anderen Referees keineswegs als Hygiene-Sheriff fungiert. „Es müssen alle verstehen, dass die Schiedsrichter nicht dafür da sind, die Verordnungen umzusetzen. Ich kann Spieler nicht sanktionieren, wenn sie sich beim Torjubel umarmen oder auf den Boden spucken.

"Wie in der Sauna"

Einmal wöchentlich müssen die Schiedsrichter sogenannte PCR-Tests absolvieren, um nachzuweisen, nicht mit dem Coronavirus infiziert zu sein – auch Spieler, Trainer und Betreuer werden regelmäßig getestet. „Deshalb gibt es auch keine Angst. Es gibt wenig Berührungspunkte. Passieren kann aber wie im alltäglichen Leben immer etwas“, sagt Eisner, der wie seine beiden Assistenten, die 22 Feldspieler und Cheftrainer keinen Mund-Nasen-Schutz tragen muss. „Es wäre nicht möglich, damit zu pfeifen. Ich habe es beim Lauftraining probiert. Es ist mit der Zeit wie in der Sauna. Da bekommt man schwer Luft.“

Was sonst noch neu ist: Die Bälle werden von nur maximal fünf erlaubten Ballkindern regelmäßig desinfiziert. Dazu dürfen Schiedsrichter in ihrem Heimbundesland eingesetzt werden – wie heute Harald Lechner bei Austria gegen Admira und Walter Altmann bei WSG Tirol gegen St. Pölten. So sollen unnötig lange Reisen entfallen.