Die Isolierung des Skiortes St. Anton am Arlberg hat am Freitag ein "riesen Chaos" verursacht, sagte Bürgermeister Helmut Mall im APA-Gespräch. Die Gemeindevertreter seien nur kurz vor der Pressekonferenz über die bevorstehenden Maßnahmen informiert worden. Der "Überraschungseffekt" habe im Ort eine "riesen Angst" ausgelöst, beschrieb er die Situation. Mittlerweile sei St. Anton "ausgestorben".

Die meisten ausländischen Gäste seien - wie im ebenso unter Quarantäne gestellten Paznauntal - bereits abgereist und die Straßen von St. Anton wie leer gefegt. Die Menschen würden sich jetzt in den Häusern aufhalten. Eine "eigenartige Situation", sagte Mall. "Es war wirklich ein Freitag der 13.". Die Nacht sei aber relativ ruhig verlaufen. Mall lobte auch das Vorgehen der Polizei.

"Wie eine Bombe losgegangen"

Ganz anders habe sich die Lage am Freitag nach Bekanntwerden der Maßnahmen dargestellt. Weil man im Vorfeld nichts davon gewusst hatte, musste man "wahnsinnig improvisieren". Die Nachricht von der Isolation sei "wie eine Bombe losgegangen". Plötzlich stand die Polizei auf der Straße und alles wurde abgeriegelt, schilderte Mall die Ereignisse.

Mit der Zeit gelang es aber, ein System zu schaffen, um das Ganze in den Griff zu bekommen. Weil nach St. Anton viele Gäste mit dem Zug anreisen, sei es am Bahnhof ebenso "chaotisch" gewesen. Transferbusse transportierten die Gäste am Freitag und auch noch am Samstag zum Flughafen.

Nun gelte es, sich einen Überblick zu verschaffen. Noch sei unklar, wie viele Personen sich in St. Anton aufhalten würden, berichtete Mall. Das betreffe auch die Versorgung - die vom Land Tirol jedenfalls garantiert wurde. Die Menschen in der Gemeinde hätten aber Verständnis für die Maßnahmen. "Die Dramatik der Situation ist jedem bekannt", sagte Mall.