Weltweit sind Sportveranstaltungen seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie von Absagen oder zumindest Verschiebungen betroffen, der Tenniszirkus bildet da keine Ausnahme. Am gestrigen Sonntag - rund um die Mittagszeit - hätte ursprünglich der Sieger bei den Australian Open feststehen sollen, doch das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres geht bekanntlich erst ab kommenden Montag über die Bühne. 

Bereits ab heute Mitternacht unserer Zeit (ServusTV live) kann sich die Creme de la Creme in Melbourne beim ATP Cup den letzten Feinschliff und Matchpraxis für den "Happy Slam" holen. Bis Samstag messen sich diesmal nur zwölf statt 24 Nationen im 2020 neu geschaffenen ATP-Mannschaftsbewerb und spielen beim Davis-Cup-Pendant um den Titel. Auch Österreich ist dank Dominic Thiem erneut vertreten. Gemeinsam mit Dennis Novak sowie dem Doppel Philipp Oswald/Tristan-Samuel Weissborn will das ÖTV-Team unter der Führung von Thiem-Vater Wolfgang in Gruppe C gegen Italien und Frankreich reüssieren. 

Aber nicht nur Teilnehmerzahl musste den Bedingungen angepasst werden, statt in drei australischen Städten (Brisbane, Perth und Sydney) wird diesmal gleich in Melbourne auf der Anlage der Australian Open gespielt. Vorjahres-Finalist Thiem hat sich wie auch Novak Djokovic und Rafael Nadal und auch sein Trainingspartner Novak in Adelaide eingeschlagen. Im Schaumatch gegen Nadal (5:7, 4:6) zeigte der US-Open-Sieger aus Lichtenwörth schon recht gute Form, doch richtig "ernst" wird es erst jetzt. Immerhin geht es neben Ruhm und Ehre auch um Zählbares: Neben jeder Menge Preisgeld können die Spieler ein Maximum an 500 Einzel- bzw. 250 Doppel-Punkten für das Ranking holen. 

Novak eröffnet in der John Cain Arena (vormals Melbourne Arena) gegen Fabio Fognini, danach trifft Thiem auf Matteo Berrettini. Wie immer werden die Partien mit einem Doppel abgeschlossen. "Wir wollen auf jeden Fall gut spielen. Ich denke auch, dass wir gute Chancen haben, weil wir ein starkes Team haben", sagte Thiem im Vorfeld. Und der Weltranglisten-Dritte und 17-fache Turniersieger möchte auch etwas gutmachen. "Letztes Jahr war es ein bisserl bitter, weil ich auch super vorbereitet war und dann zwei schwache Partien gespielt habe. Ich hoffe, dass ich es dieses Jahr besser mache." 

Am Donnerstag wartet auf Österreichs Aushängeschild ein Spiel von besonderer Brisanz, denn da trifft der 27-Jährige auf Gael Monfils. Frankreichs Nummer eins wird seit Kurzem von Ex-Thiem-Coach Günter Bresnik betreut, der aufgrund der strengen Quarantäne-Bestimmungen auf eine Reise nach Down Under jedoch verzichtet hatte.