"Dominic ist ein außerordentlicher Spieler und wird es noch weit nach oben schaffen.“ Das sagt Boris Becker. „Für mich ist Thiem der Nächste, der hier nach oben kommen wird. Allerdings glaube ich nicht, dass er schon heuer gewinnt. Drei große Kaliber in Folge sind noch zu viel für ihn“. Das sagt John McEnroe. Die beiden Tennis-Legenden sind also voll des Lobes für den Österreicher. Auch, wenn „Big Mac“ dem Lichtenwörther dieses Jahr noch nicht den ganz großen Wurf zutraut.

Um diesen trotzdem zu schaffen, muss der 23-Jährige im heutigen Halbfinale der French Open (das Spiel steigt nach dem ersten Halbfinale zwischen Andy Murray und Stan Wawrinka nicht vor 15.30 Uhr, ORF eins live und im Liveticker der Kleinen Zeitung) Sandplatzkönig Rafael Nadal aus dem Weg räumen. Geht man nach den nackten Zahlen (14 Grand-Slam-Trophäen aufseiten Nadals, null bei Thiem), so gleicht das Duell jenem zwischen David und Goliath. Doch Thiem ist längst kein David mehr. Das weiß etwa der 12-fache Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic, der hier im Viertelfinale gegen den Österreicher klar den Kürzeren zog und erst zum zweiten Mal in seiner Karriere den letzten Satz zu null abgeben musste.

Und das weiß auch Nadal, der im Rom-Viertelfinale gegen Thiem seine heuer bislang einzige Niederlage auf Sand einstecken musste und über den Österreicher sagt: „Ein kompletter Spieler mit unglaublich harten Schlägen.“
Doch wie könnte es heute für den Weltranglisten-Siebenten (sollte er verlieren, fällt er im Ranking auf Platz acht zurück, bei einem Sieg wäre er erstmals die Nummer sechs) mit der Sensation klappen? „Ich muss den perfekten Tag erwischen. Ich werde versuchen, ihm nicht die Chance zu geben, sich mit seiner gefährlichen Vorhand positionieren zu können. Außerdem muss ich wie in Rom aggressiv und schnell spielen. um ihn vor Schwierigkeiten zu stellen. Aber das ist natürlich mit einem großen Risiko verbunden.“