Der Tenniswelt wird heute das wohl bedeutendste Spiel des Jahres auf dem Court Philippe Chatrier aufgetischt – das Duell der "Titanen". Denn die Nummer eins der Welt, der Serbe Novak Djokovic, trifft im Viertelfinale der French Open in Paris auf den neunmaligen Sieger dieses Grand-Slam-Turniers, den Spanier Rafael Nadal.

Wenn man die letzten Monate Revue passieren lässt, dann spricht vieles für den Serben, der heuer eine eindrucksvolle Bilanz von 35:2-Siegen aufzuweisen hat. Viele spekulierten, dass Djokovic unter seinem Trainer Boris Becker nicht an die geforderten Erfolge anknüpfen könne. Von wegen, der 28-Jährige strotzt nur so vor Selbstvertrauen und lehrt seinen Gegner immer wieder aufs Neue das Fürchten. Eine Demonstration folgt der nächsten.

Der Spanier hingegen, der heute seinen 29. Geburtstag feiert, hat schon über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder mit sich zu kämpfen. Seine zahlreichen Verletzungen machen es ihm dabei auch nicht leichter. Die aktuelle Nummer sieben der Welt war es immer gewöhnt, mit Schmerzen zu spielen, aber auch einer seiner Betreuer, Francisco Roig, hat erkannt, dass Nadal momentan eine Zeit durchlebt, in der er nicht so spielen kann, wie er es gerne möchte. Er ist ein Spieler mit einer unglaublichen Beinarbeit, der einen Topspin in seine Schläge bringt, wie kaum ein anderer. Aber muss der Mallorquiner seinen Kräften der letzten Jahre Tribut zollen?

Djokovic selbst dämpfte trotz seiner bisher sensationellen Saison etwas die Erwartungen: "Es ist die größtmögliche Herausforderung hier in Paris." Er weiß, dass es nichts Schwierigeres gibt, als den "Sandplatzwühler" über fünf Sätze in Roland Garros zu bezwingen. Nadal ist sich seiner Ausgangslage ebenfalls mehr als bewusst: "Ich werde mein bestes Tennis spielen müssen." Es ist ein steiniger Weg, um zum zehnten Mal in seinem "Wohnzimmer" den Pokal in die Luft reißen zu können, er hat mit Djokovic den derzeit besten Tennisspieler zum Gegner. Was im 44. Duell für Nadal sprechen könnte: Der Paris-Titel fehlt dem Serben noch in seiner illustren Sammlung.

Alisa ist da!

Abseits von Paris gibt es schöne Nachrichten von Li Na. Die ehemalige Weltranglisten-Zweite und French-Open-Siegerin gebar in der Nacht auf heute ihre Tochter Alisa. Wir gratulieren!

DENISE MARYODNIG