Dominic Thiem startet wegen seines grippalen Infekts eine Woche später in die neue Saison. Eine Spielzeit, in der er einiges zu verteidigen hat. Sein Punktekonto steigerte Österreichs Nummer eins 2014 von zu Beginn 410 auf 989 Zähler. Zu verteidigen gilt es vor allem das Finale in Kitzbühel sowie das Achtelfinale bei den US Open. Zudem stand Thiem auch in Rotterdam, Barcelona, Madrid, Nizza und Hamburg in der Runde der letzten 16.

Auckland zum Aufwärmen

"Ich habe die Punkte eh ganz gut verteilt auf das Jahr, habe nicht irgendwann einen großen Brocken. Auch wenn ich eine Zeit lang nicht so gut spiele, ist es nicht so schlimm", sieht der ÖTV-Spieler die Situation gelassen. Seine Marschroute ist klar: "Ich habe letztes Jahr rund 1.000 Punkte gemacht. Wenn ich die heuer wieder mache, stehe ich wieder dort - wurscht, ob ich sie verteidige oder nicht."

Thiem ist bewusst, dass der Saisonstart eine Eingewöhnungsphase ist. Aufgrund der Absage der Katar-Reise bleibt ihm vor den Australian Open nun nur noch Auckland. Das Abschneiden in der Woche vor dem Melbourne-Major steht für den ÖTV-Akteur nicht zwingend im Vordergrund.

Hauptziel Paris

"Wenn ich dort jetzt in der ersten Runde verliere, ist das nicht wirklich eine große Katastrophe. Das erste Ziel ist Australien. Da kann man auch ein bisschen eine schlechtere Vorbereitung in Kauf nehmen, wenn man dort dann gut spielt", meinte Thiem. Sein heuer erstes großes Vorhaben gilt es, bis Mai zu erfüllen. Mein erstes Ziel ist, dass ich in Paris bei den French Open gesetzt bin", hat Thiem den Blick schon weiter nach vorne gerichtet.

Keine Freude mit "Down under"

Auch im vergangenen Jahr hatte Thiem übrigens nur eine Match-Woche vor den Australian Open, da er dort in die Qualifikation musste und das unmittelbar nach dem Event in Doha. In Melbourne schaffte er es dann auch in den Hauptbewerb und da in Runde zwei, in der gegen den Südafrikaner Kevin Anderson in drei Sätzen Endstation war.

Melbourne ist aufgrund des Grand-Slam-Status für den Kitzbühel-Finalisten, dessen bestes Ranking bisher Platz 36 war, ein Höhepunkt, steht auf der Beliebtheitsskala der vier Majors aber nur an letzter Stelle. "Australien ist für mich nur die Nummer vier, weil die Reise dorthin sehr lang ist und der Jetlag ziemlich 'tough' für mich ist. Die Turniere in Europa und New York mag ich mehr und alle gleich", sagte Thiem.

Während die beiden Topspieler Novak Djokovic und Rafael Nadal 2014 noch eine Nummer zu groß für Thiem waren, konnte er mit Stan Wawrinka (in Madrid) schon einen Top-Drei-Spieler auf der Tour besiegen. "Ich hoffe, dass der Abstand zur Spitze noch kleiner geworden ist", blickte der Weltranglisten-39. optimistisch nach vorne.

Melzer brennt auf Melbourne

Thiems Landsmann Andreas Haider-Maurer versucht sich zum Jahresbeginn in Chennai, wo Wawrinka topgesetzt ist. Österreichs Nummer zwei liegt momentan auf Platz 82 und möchte diese Saison so schnell wie möglich sein Karrierehoch (Platz 70/2011) toppen. Punkte sammeln kann der 27-jährige Niederösterreicher dabei auch bei den Australian Open, wo er zum ersten Mal überhaupt im Hauptbewerb dabei sein wird.

Der auf Position 113 abgerutschte Jürgen Melzer muss in Melbourne nach langer Zeit wieder einmal bei einem Grand-Slam-Event in die Qualifikation. Zuvor versucht der 33-Jährige in Brisbane, erste Punkte auf dem Weg zurück, zumindest in die Top 50, zu holen. Dafür bereitete er sich vor Weihnachten intensiv in der Südstadt und zuletzt auch in Doha vor. "Ich kann den Saisonstart schon nicht erwarten", ließ Melzer über Twitter wissen.