Nachdem Dominic Thiem einfach nicht mehr in die Erfolgsgänge kommen und bei anhaltendem Tiefflug Ende des Jahres seine Karriere beenden will, wurde in der Öffentlichkeit der Ruf nach einem Comeback von Günter Bresnik als Betreuer immer lauter. Im April 2019 hatte das Erfolgs-Duo die Zusammenarbeit beendet. Thiem erklärte damals, es sei ein Schritt der Emanzipation. Zwar konnte der Lichtenwörther im Jahr darauf mit dem US-Open-Titel noch seinen größten Karriereerfolg feiern, doch ging es von da an stetig bergab.

Zwischen Bresnik und Thiem-Vater Wolfgang war es nach der Trennung zu einer öffentlichen Schlammschlacht gekommen, die schlussendlich vor Gericht endete. Aus diesem Grund galt es auch als ausgeschlossen, dass es je wieder zu einer Zusammenarbeit zwischen dem Wiener Erfolgscoach und dem 17-fachen Turniersieger kommen würde.

Mit Leib und Seele

In der in den „Salzburger Nachrichten“ erscheinenden Bresnik-Kolumne „Trainer Box“ bezog der 62-Jährige nun Stellung zu dem Thema: „Fix ist für mich: Wenn Dominic Ja sagt zu einem ernsthaften Anlauf, dann wird er den für ihn richtigen Trainer finden – und kein Trainer, der seinen Beruf mit Leib und Seele ausübt, kann dann Nein sagen.“ Da Bresnik genau diesem Trainerprofil entspricht, darf diese Aussage definitiv als ein Angebot an Thiem gewertet werden.

Bresnik hat 14 Jahre mit Thiem zusammengearbeitet. Als Beobachter seiner vergangenen Matches, darunter auch gegen seinen eigenen Schützling Lukas Neumayer, meinte Bresnik in dem Kommentar: „Dominic hat die Freude an seinem Beruf verloren.“ Ob dieser sie wiederfinden kann, wisse er nicht. „Der Grundanstoß muss von ihm kommen, aber schaffen wird er das Comeback nicht allein, sondern nur mit kompetenter Hilfe.“