Die Vorgeschichte: Dominic Thiem hat am Montag trotz beachtlicher Aufholjagd in der ersten Runde der Australian Open in Melbourne einen Fünfsatz-Krimi verloren. Der 30-jährige Niederösterreicher steigerte sich nach schwachem Beginn gegen Felix Auger-Aliassime (CAN/27) und erzwang gegen die Nummer 30 der Welt nach einem 3:6, 5:7-Rückstand noch einen fünften Satz. Nach 4:59 Stunden siegte aber doch der um sieben Jahre jüngere Kanadier, Thiem verlor letztlich mit 3:6, 5:7, 7:6(5), 7:5, 3:6. „Im Endeffekt spielt man fünf Stunden und es entscheidet sich in ein paar ganz engen Situationen. Das ist natürlich bitter“, resümierte ein enttäuschter Thiem nach dem Match.

Ihrer Enttäuschung freien Lauf ließen auch einige User in den sozialen Netzwerken. Genauer gesagt ihrer Wut. Thiem wird da zum wiederholten Male zum Teil übelst beleidigt und in Pension geschickt. Dieses Bashing von Österreichs ehemaligem Tennis-Aushängeschild veranlasste nun den Österreichischen Tennisverband (ÖTV), eine Stellungnahme abzugeben, in der der US-Open-Sieger verteidigt wird: „Wir möchten an dieser Stelle ausdrücklich betonen: Wir sind sehr stolz auf Dominic Thiem, wie er sein Land nach außen präsentiert und auf seine Erfolge – und das sollte eigentlich auch jeder heimische Tennis-Fan sein.“

Hier das ganze Statement:

Bereits im Vorfeld der Australian Open hatte Thiems langjähriger Coach Günter Bresnik im Interview mit der Kleinen Zeitung seinen Unmut über die untergriffigen Kommentare geäußert: „Man sollte Dominic nicht besudeln, die momentane Situation tut ihm selbst am meisten weh. Und er hat keine Elefantenhaut.“

Thiem selbst hat sich bisher nicht zu den Beleidigungen geäußert. Für ihn geht es nun zurück nach Europa und mit dem ÖTV-Team Anfang Februar nach Irland. „Ich werde jetzt Davis Cup spielen, dann ein UTS-Event und dann wahrscheinlich Doha, Dubai. Dann geht es rüber nach Amerika. Jetzt muss ich einmal kurz die Niederlage verdauen, dann geht es eh schon Schlag auf Schlag weiter.“