Thomas Eichberger ist eine Maschine. Wenn ein Kollege früher in der Kraftkammer 100 Kilogramm aufgelegt hatte, absolvierte er die Übung mit fünf Kilogramm mehr. Nur dann war es "gscheit". "Ich bin aber schon ruhiger geworden – im Training", sagt er. Am liebsten würde er dreimal am Tag trainieren. Wenn eine Einheit abgesagt wird, ist er bitterböse. Eichberger lebt den Sport – das zeigt sich auf dem Feld. Zunächst brodelt es nur unter der Oberfläche. Aber spätestens, wenn die erste Parade gelingt, oder er wie erwünscht nicht zur Stelle ist, bricht der Vulkan aus – eine Eruption der Emotionen. Die bekommen, bei Deckungsfehlern, auch Mitspieler zu spüren. "Gefühle sind wichtig", sagt er und lacht. "Die meisten nehmen das auch an, aber manchmal höre ich schon: ,Eichi, maul net so viel!‘. Aber ich bekomme genauso Anweisungen, wenn ich was falsch mache. So ergänzen wir uns gut." Beim ersten EM-Spiel Österreichs, dem 32:29 über Tschechien, begeisterte er mit zehn von 25 gehaltenen Würfen. Immer wieder riss er die Hände in die Luft, stachelte das Publikum an. In seinem erst fünften Länderspiel.