Die Wogen haben sich zwischen dem ÖHB und dem Bundessport-Förderungsfonds (BSFF) inzwischen etwas geglättet. Nur auf Platz 37 lag Österreichs im Ranking des Förerprogramms Ende Oktober - der Ärger war dementsprechend groß. Der Achtelfinaleinzug der rot-weiß-roten Männer bei der WM in Katar könnte nun aber durchaus als deutliches Zeichen verstanden werden.

ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner sah das Minuten nach dem Sieg über den Iran und das damit verbundene vorzeitig gelöste Achtelfinalticket am Mittwochabend freilich nicht so. "Für die Geschichtsbücher ist das schön, aber es gibt keinen Anlass, euphorisch zu sein", stellte der Funktionär lapidar fest. "Wir können uns darum nichts kaufen. Von uns wird eine Platzierung unter den ersten acht gefordert."

So blieb etwa die Qualifikation für die EM 2014 in Dänemark im Ranking völlig unberücksichtigt. Die Wertung wies den Handball bezüglich der Erfolgsförderung, die 4 der insgesamt 40 Millionen der heimischen Unterstützung für Leistungs- und Spitzensport ausmacht, als völlig förderunwürdig aus.

Leistungsnachweis erbracht

Gänzlich folgenlos werde das in Katar bereits Erreichte freilich nicht bleiben. "Durch den Achtelfinaleinzug werden wir immerhin mit den ersten Körnchen anschreiben", betonte Hausleitner. "Und ich hoffe, dass wir mit dieser Platzierung (die sich ja noch verbessern kann, Anm.) einen Leistungsnachweis erbracht und den Stellenwert wieder repariert haben. Ich glaube an das Leistungsprinzip."

Die Platzierung werde dem Verband jedenfalls helfen, die nächsten zwei Jahre zu "überbrücken" und damit den Umbau in der Mannschaft, der unweigerlich notwendig sein wird, erleichtern. Denn die gute Platzierung in Katar sorgt dafür, dass sich Österreich bei der Setzung zur Qualifikation für die EM 2018 im zweiten Leistungstopf befindet.

Bei aller Kritik an der Premiere des neuen Förderprinzips, findet Hausleitner aber durchaus auch Lob für die Unterstützung. "Wir sind durch das Projekt Rio sehr gut begleitet worden, sonst hätten wir uns nicht so gut auf die WM vorbereiten können." Er zeigte sich auch zuversichtlich, dass die u.a. von Sportminister Gerald Klug angekündigten Reparaturen Verbesserungen bringen würden. "Es geht in die richtige Richtung", meinte Hausleitner.