Es war eigentlich keine allzu große Überraschung mehr, dass Star-Quarterback Peyton Manning irgendwann zwischen dem Super Bowl Anfang Februar und der nächsten Saison vor die Presse treten und seinen Rücktritt bekannt geben wird. Heute war es soweit. Und damit verlässt einer der ganz großen Stars seines Fachs die Bühne. In Vergessenheit wird er aber noch länger nicht geraten.

Nicht nur wegen seiner vielen Rekorde, an der wahrscheinlich viele nachfolgende Quarterbacks in der NFL (National Football League) noch zerbrechen werden. So hält er etwa den Rekord für die meisten geworfenen Touchdowns (539), die meisten geworfenen Yards (71.940) und meisten geworfenen Touchdown-Pässe in einer Saison (55). Insgesamt sind es beinahe 20 Liga-Bestmarken, die er alleine hält. Zudem ist er einer von nur zwei Quarterbacks, die alle 32 Mannschaften zumindest einmal besiegt haben. Der andere ist übrigens kein Geringerer als Brett Favre, ebenfalls einer der Quarterbacks in der NFL, die wohl niemals in Vergessenheit geraten werden.

Dabei stand Mannings Karriere bereits einmal vor dem Aus. 2011 musste er sich einer Operation an der Halswirbelsäule unterziehen, verpasste daraufhin die gesamte Saison und wechselte im Anschluss von den Colts zu den Broncos. Und dort blühte der Perfektionist und akribische Arbeiter, der im Laufe seiner Karriere  niemals mit Skandalen auf sich aufmerksam machte, noch einmal richtig auf. 

Peyton Manning geht in Sportpension
Peyton Manning geht in Sportpension © AP

Der Zeitpunkt seines Rücktritts war von Manning taktisch gut gewählt. Immerhin wird der US-Amerikaner Ende März 40 Jahre, ein Alter, in dem die meisten NFL-Spieler schon lange ihre Sport-Pension genießen. Zudem hat er den wahrscheinlich größten Makel seiner Karriere kürzlich beseitigt. Denn trotz seiner Rekorde und seine grandiosen Leistungen hatte Manning erst einen Super-Bowl gewonnen. Und damit viel Kritik geerntet. Doch Anfang Februar gelang ihm - dank seiner Mannschaft, insbesondere der starken Defensive - sein zweiter Triumph: ein 24:10-Sieg gegen die New England Patriots.

Eines ist aber auch klar: Auch wenn Manning in der vergangenen Saison oftmals nicht mehr sein wahres Können ausspielen hat können, die Fans werden ihn und sein legänderes "Omaha" auf dem Spielfeld vermissen.

SANDRA MATHELITSCH