Zwei österreichische Boote liegen in der olympischen Segelregatta vor Enoshima nach den Wettfahrten am Donnerstag auf Kurs Richtung Medal Race. Thomas Zajac/Barbara Matz kamen auf die Ränge 14, 13 und 5, sie nehmen in der Gesamtwertung der Klasse Nacra 17 Foiling den neunten Rang ein. Ebenso Neunte sind Benjamin Bildstein/David Hussl im 49er, sie rückten nach der Disqualifikation zweier Teams um zwei Positionen nach vorne, aus zwei elften Tagesrängen wurden zwei neunte.

Zajac/Matz haben abzüglich eines Streichresultates 39 Zähler auf dem Konto. Die führenden Italiener Ruggero Tita/Caterina Banti mit nun drei Wettfahrtsiegen in sechs Rennen legten mit nur acht bisher eine perfekte Performance hin. Von Zufriedenheit war im OeSV-Lager daher keine Spur. "Wir haben nicht in unseren Rhythmus gefunden", meinte Matz. "Die ersten beiden Wettfahrten waren katastrophal, die letzte war dann okay. Aber da war es schon zu spät. Wir werden uns morgen erholen, dann nochmals alles geben und schauen, wo wir stehen." Die Nacras haben am Freitag einen Ruhetag.

Zajac, der Olympia-Bronzene von 2016, glaubt, "dass wir uns mit unserer Leistung heute die Chance auf eine Medaille genommen haben". Zu Beginn des ersten Rennens sei plötzlich Wind aufgekommen und man habe den gesamten Tag darum gekämpft, einen guten Speed zu finden. "Im dritten Rennen haben wir uns dann für die richtige Seite entschieden, aber trotzdem vom zwischenzeitlichen dritten Rang noch zwei Plätze bis ins Ziel eingebüßt. So etwas können wir uns hier nicht leisten."

Unter den Erwartungen bewegen sich zur Halbzeit Bildstein/Hussl. Sechs weitere Rennen sind in den kommenden zwei Tagen vor Enoshima noch angesetzt, ehe am Montag das Medal Race der Top Ten stattfindet. Die WM-Vierten von 2020 rutschten nach Entscheidungen des Protestkomitees über die Cut-Linie. Die Teams aus Irland und Brasilien wurden nachträglich in beiden Wettfahrten disqualifiziert, weil sie das erlaubte Gesamtgewichts von Kleidung und Ausrüstung pro Teilnehmer überschritten. Es führen die Briten Dylan Fletcher/Stuart Bithell mit 17 Punkten, Bildstein/Hussl haben 38.

Bildstein sprach von einem "natürlich enttäuschenden Tag", man habe sich andere Leistungen erwartet. "Wir zeigen noch nicht die Performance, die wir eigentlich draufhaben. Jetzt müssen wir schauen, dass wir den Spieß umdrehen. Vielleicht helfen uns die prognostizierten Leichtwind-Bedingungen, in einen Rhythmus zu kommen."

Hussl erklärte, dass "Details nicht so klappen" würden, wie man sich das vorstelle. "Wir müssen die nächsten Tage wachsamer und aufmerksamer werden. Heute werden wir die Rennen noch analysieren und unsere Ziele für die kommenden beiden Tage neu definieren."