Kimia Alizadeh ist bis heute die einzige Frau aus dem Iran, die bei einer Olympiade über eine Medaille jubeln durfte. Vier Jahre nach dem Gewinn ihrer Bronze-Medaille in Taekwondo floh die 21-Jährige aus ihrem Heimatland und rechnete nun mit dem Regime über Instagram ab.

"Ich bin eine von Millionen unterdrückten Frauen in Iran, mit denen sie nach Belieben seit Jahren spielen", äußerte sich die Medaillengewinnerin von Rio in der Klasse bis 57 Kilogramm. Alizadeh erhebt zudem schwere Vorwürfe gegen den Verband, die von Ausbeutung bis zu Frauenfeindlichkeit reichen. Sie und andere Athletinnen seien nur ein "Werkzeug" gewesen. In ihrem Post auf Instagram beschreibt sie die Bedingungen, denen sie ausgesetzt war: "Ich habe mich gekleidet, wie sie wollten. Ich habe jeden Satz wiederholt, den sie angeordnet haben".

Bereits 2019 wurde die Athletin von der BBC zur Liste der 100 einflussreichsten Frauen der Welt hinzugefügt worden. Ihre Entscheidung den Iran zu verlassen, sei zudem "schwieriger gewesen als Olympia-Gold zu holen", so bleibe Alizadeh wie sie selbst schreibt "immer eine Tochter des Irans - egal wo sie ist."

Die Sportlerin lebt nun in den Niederlanden und hat als einzigen Wunsch "ein Leben mit Taekwondo, in Sicherheit und Gesundheit." Ob sie nach ihrer Flucht bei der im Sommer stattfindenden Olympiade in Tokio antreten wird, ist noch unklar. In ihrer Heimat wurde ihre Flucht bereits kommentiert. So kritisierte ein iranischer Parlamentssprecher „inkompetente Verantwortliche“, die es zugelassen hätten, dass der Iran „Humankapital“ verliere.