Heute sollte Lewis Hamilton den scheinbar für die Ewigkeit gültigen Rekord von Michael Schumacher von 91 GP-Siegen einstellen. Die Überlegenheit der Mercedes spricht dafür. Und natürlich auch das hohe fahrerische Talent des Weltmeisters. Die 96. Pole-Position in Sotschi ist jedenfalls die beste Ausgangsposition für den 91. Sieg.

Dabei lief es für ihn im Qualifying gar nicht so einwandfrei. Im zweiten Teil wurde ihm nämlich die erste Zeit gestrichen, weil er in Kurve drei die Tracklimits nicht beachtete. So musste Hamilton in den letzten fünf Minuten von Q2 unbedingt noch eine Zeit setzen, um überhaupt ins letzte Qualifying-Segment zu kommen.

Es schien auch alles für Hamilton in die richtige Richtung zu gehen, bevor Sebastian Vettel zweieinhalb Minuten vor Ende von Q2 seinen Ferrari in die Leitschienen setzte und Rote Flaggen (Abbruch) erzwang. So blieben Hamilton nur noch 2:15 Minuten. Und er war auch einer der letzten, der sich in der Boxenstraße zum Re-Start anstellte. Dann rutschte er in der Aufwärmrunde auch noch kurz von der Strecke. Und damit stand er gehörig unter Druck - um in der letzten Sekunde mit der Zielflagge doch noch die vierte Zeit hinzulegen. So erreichte Hamilton doch noch in das finale Qualifying der besten zehn.

So eine Gratwanderung bringt aber einen Hamilton nicht aus der Ruhe. Im Gegenteil. Solche Situationen spornen ihn an. Schon im ersten Versuch von Q3 distanzierte er seinen Mercedes-Kollegen Valtteri Bottas um sieben Zehntel.

Im zweiten Versuch legte Hamilton noch eins drauf und setzte mit 1:31,304 (Streckenrekord) den Mercedes auf Platz eins, gefolgt von, etwas überraschend, Max Verstappen (+0,563) und Bottas (+0,652).