Zwei Siege ist Frankreich noch von der erfolgreichen Verteidigung des WM-Titels entfernt. Nach dem 2:1-Sieg über England trifft die Mannschaft von Didier Deschamps im Halbfinale von Katar auf Überraschungsmannschaft Marokko. Und die Jubelchöre waren noch gar nicht verklungen, als Deschamps bereits in höchsten Tönen vom afrikanischen Team sprach. "Marokko verdient Lob. Vielleicht hat man nicht erwartet, dass sie hier sind, aber sie haben erst ein Tor bekommen. Sie hier zu sehen, ist keinesfalls eine Überraschung. Sie haben wirklich was drauf."

Doch er sprach auch in den höchsten Tönen über sein Team. "Wir haben gegen ein großartiges englisches Team gespielt, das sowohl technisch als auch physisch stark ist. Es ist brillant für die Spieler, wieder unter den letzten Vier zu sein. Wir waren ein bisschen glücklich, weil wir zwei Elfmeter kassiert haben. Wir haben unsere Führung mit Herz und Mut verteidigt."

Mbappés Reaktion geht viral, Lloris fühlt mit

Harry Kane war der tragische Held des Abends. Einen Elfmeter hat der englische Stürmer verwertet, den zweiten aber verschossen – und damit eine mögliche Verlängerung verpasst. Kylian Mbappé jubelte ausgelassen über den verschossenen Strafstoß, zahlreiche Kameras fingen die Reaktion des Starstürmers ein.

Gefreut hat sich mit Sicherheit auch Frankreichs Tormann Hugo Lloris, der aber zugab, mit Harry Kane mitgefühlt zu haben – schließlich sind die beiden auf Klubebene Teamkollegen bei Tottenham Hotspur. "Das tut schon auch weh, wenn ein Mitspieler deines Klubs so unter Druck steht. Das geht dir auch unter die Haut."

Gareth Southgate war bemüht, seinen Stürmer aufzumuntern. "Wir gewinnen und wir verlieren als Team. Harry war unglaublich für uns, so zuverlässig. Ohne die Tore, die er für uns gemacht hat, wären wir gar nicht hier", sagte Englands Teamchef, der den Gegner, aber auch seine Mannschaft würdigte: "Am Ende entscheiden die Tore. Es waren kleine Details. Ich bin stolz, wie wir uns im Verlauf des Turniers präsentiert haben. Gratulation an Frankreich! Sie wissen, dass sie Teil eines großen Spiels waren. Ich denke nicht, dass wir noch mehr hätten geben können. In den meisten wichtigen Momenten waren wir am richtigen Ort."