Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft hat noch zwei Matches im November vor der Brust. Daheim gegen Nordmazedonien. Und in Lettland. Seit dem 1:0 in Slowenien steht fest: Ein Punkt im ersten Spiel reicht und das Team von Franco Foda qualifiziert sich für die EM-Endrunde 2020.

Österreich hatte bisher drei Mal daheim gegen Slowenien gespielt, dabei zwei Siege unter Foda (3:0, 1:0) eingefahren und eine Niederlage (0:2) kassiert. Im ersten Auswärtsmatch in Laibach vertraute der Teamchef auf jene Elf, die am Donnerstag Israel mit 3:1 geschlagen hatte. Einzig Arnautovic konnte nicht mitwirken, der Oberschenkel zwickte, an seiner Stelle stürmte Gregoritsch - erstmals seit zehn Jahren trat die ÖFB-Auswahl in einem Pflichtspiel mit einer Startformation ohne Arnautovic oder Alaba an.

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Der Vollmond über dem Stadion leuchtete dem ÖFB-Team den Weg zum Sieg. Hinten machten Dragovic und Hinteregger bedingungslos dicht, Posch und Ulmer, der bei einem harten Foul an Bezjak nur Gelb sah und Glück hatte, nicht ausgeschlossen zu werden, arbeiteten an den Seiten. Kapitän Baumgartlinger und Ilsanker, der sein 40. Länderspiel bestritt, schlossen die Mitte. Mit Gregoritsch, dem bestens aufgelegten Sabitzer und Lazaro bildete ein Trio aus der GAK-Jugend mit Konrad Laimer das Angriffsquartett.

Die Partie dauerte 21 ansehnliche Minuten, ehe Österreich in Führung ging. Nach einem Eckball beförderte Verteidiger Posch den Ball mit dem Hinterkopf ins Tor. Es war der erste Treffer des 22-jährigen Steirers im vierten Ländermatch: „Es ist ein unglaubliches Gefühl, erstmals ein Tor geschossen zu haben. Ich kann es noch gar nicht realisieren.“ Das freute selbstverständlich auch Foda im 20. Länderspiel als Teamchef. Der 13. Sieg schmeckte ihm: „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Man hat gesehen, dass alle unbedingt den Sieg wollten.“

Slowenien war weitgehend harmlos

Rot-Weiß-Rot ging überaus diszipliniert zu Werke, immer auf den Endzweck bedacht. Ein Match mit Hirn. Kompromisslos, nur ja nichts zulassen. Slowenien hatte nicht die technischen Mittel, um der blendenden Defensive zuzusetzen. Sabitzer war wie schon gegen Israel der beste Mann auf dem Platz, auch Laimer und Lazaro konnten diesmal in der Offensive überzeugen. Die Slowenen schwächten sich am Ende selbst, Popovic, erst zehn Minuten im Spiel, fuhr gegen Sabitzer den Ellbogen aus und wurde des Feldes verwiesen (89.).

Bewundernswert eigentlich, wie konsequent die Österreicher den 1:0-Vorsprung über die Distanz brachten. Ungefährdeter kann ein Sieg nicht sein. Auch, wenn Topchancen Mangelware blieben. Hinten stand die ÖFB-Elf derart dicht, dass nie die Gefahr bestand, diese Führung noch herzugeben.

Foda brachte Onisiwo, Trimmel und Kainz. Das Trio fügte sich ins Kollektiv ein, am Ende lagen einander Betreuer und Spieler in den Armen. Gemeinsam wurde mit den mitgereisten Österreich-Fans gesungen und die Welle gemacht. Fünf Punkte Vorsprung in der Tabelle auf den Drittplatzierten, zwei Matches ausständig - es sollte reichen.

„Eine große Erleichterung. Wir sind der verdiente Sieger. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Slowenen eine Chance gehabt hätten“, sagte Gregoritsch, dem ein Ball im eigenen Strafraum an die Hand sprang. „Aber die Hand war angelegt. Es war richtig, hier nicht Elfmeter zu geben.“

Auch Foda war überglücklich und rief einen Appell aus. „Wir sind noch nicht durch. Aber es sieht sehr gut aus, dass wir bei der Euro dabei sein werden. Wenn das Ernst-Happel-Stadion gegen Nordmazedonien nicht voll sein wird, verstehe ich die Welt nicht mehr“, sagte der Deutsche.