Es gibt Dinge, die wünscht man sich nicht im Fußball. Zum Beispiel ein Spiel gegen Deutschland, in dem man gewinnen muss, um in das EM-Semifinale aufzusteigen. Aber genau das steht Österreichs U21-Fußballnationalteam am Sonntag bei der EM in Italien und San Marino bevor. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass die Hoffnungen nach dem glorreichen 2:0-Auftaktsieg gegen Serbien einen schweren Dämpfer erhalten haben. Schuld daran trägt das 1:3 (0:1) der Mannschaft von Werner Gregoritsch in Udine gegen Dänemark.

Eine Niederlage, die so nicht zustande hätte kommen müssen. Wenn, ja wenn die eine Schlüsselszene anders geendet hätte. „Der Elfmeter“, sagte Gregoritsch. „Wenn der drin ist, geht das Spiel in unsere Richtung aus.“ Was der Teamchef damit meinte? Die 73. Minute – da trat der eingewechselte Christoph Baumgartner zum Elfer an, den Sascha Horvath herausgeholt hatte. Was Gregoritsch sauer aufstieß: Er bestimmte vor der Partie drei Elfmeterschützen: Marko Kvasina war schon aus dem Spiel, Sascha Horvath wurde gefoult. Als Schütze drei war Kevin Danso vorgesehen. „Wir werden genau analysieren, wie das abgelaufen ist“, sagt Gregoritsch, sichtlich angefressen.

Zwei Umstellungen

Baumgartner (Gregoritsch: „Es wäre fatal, den Spieler zu verdammen“) scheiterte am dänischen Schlussmann Iversen und so nahm alles seinen Lauf. Und der war vor der Pause ohnehin nicht besonders gut für die Österreicher. „Das erste Spiel“, konstatierte Gregoritsch, der Marko Kvasina und Marco Friedl statt des an allen Ecken und Enden fehlenden Hannes Wolf und statt Maximilian Ullmann gebracht hatte, „hat uns viel Kraft gekostet“. Und so wirkten die Energiereserven seiner Elf nahezu aufgebraucht. Österreich fand gegen die kompakte Dreier- bzw. Fünferkette der Dänen aber kaum Lösungen.

Ein Weitschuss von Sandro Ingolitsch aufs lange Eck (18.) blieb die einzige gefährliche Möglichkeit vor der Pause, die Skandinavier um Dänemarks Torschützenkönig Robert Skov bereiteten der österreichischen Defensive ein ums andere Mal Probleme. Vorerst rettete Goalie Alexander Schlager die ÖFB-Truppe. Bei einer Doppelchance in der 27. Minute traf Skov die Stange, im Nachschuss scheiterte Rasmus Kristensen. Nach gut einer halben Stunde war es aber so weit: Joakim Maehle hob den Ball über Schlager gefühlvoll zur Führung ins Tor.
Maehle war es auch, der nach dem 1:1 durch Philipp Lienhart kurz nach der Pause nach einer Ecke (47.) und eben dem vergebenen Elfer sein Team endgültig auf die Siegerstraße brachte, die österreichische Niederlage mit seinem Doppelpack einleitete. Das 3:1 in der Nachspielzeit durch Andreas Olsen (93.) war nur das Siegel darunter.

Große Unterstützung

Die Stimmung im Stadion war viel besser als in Triest gegen die Serben. Viel mehr österreichische Fans waren vor Ort, dem Feiertag sei Dank. Von Beginn an waren „Immer wieder Österreich“-Sprechgesänge zu hören, einige ÖFB-Fanklubs waren mit dabei. Die Tribüne war bestimmt von den Farben Rot und Weiß. Unterstützung, die auch gegen Deutschland vonnöten sein wird.