55 Nationalverbände waren in Dublin bei der Auslosung der Qualifikation für die Euro 2020 im Rennen, 24 werden ab 12. Juni 2020 dabei sein, wenn in zwölf verschiedenen Ländern der nächste Europameister ermittelt wird. Österreich war in Topf zwei gesetzt, die Gegner stehen fest und man kann durchaus sagen: Pech hatte Österreich sicherlich keines, im Gegenteil. Um zum dritten Mal nach 2008 und 2016 bei einer kontinentalen Endrunde dabei zu sein, muss das ÖFB-Team unter den Top zwei landen.

Qualifikationsgruppe G: Polen, Israel, Slowenien, Mazedonien, Lettland.

Ausgetragen wird die Qualifikation von März bis November 2019, der genaue Spielplan stand zunächst noch nicht fest. Aus Topf eins erwischte Österreich mit Polen den vermeintlich leichtesten Gegner. Robert Lewandowski und Co. scheiterten bei der WM in der Gruppenphase und stiegen aus der Nations-League-Liga A ab. Seit Juli fungiert der frühere Österreich-LegionärJerzy Brzeczek als Teamchef der Polen.

Teamchef Franco Foda sagt zur Auslosung: "Es ist eine sehr spannende, ausgeglichene Gruppe. Ich habe aber auch schon vor der Auslosung gesagt, dass wir es nehmen, wie es kommt. Wir freuen uns auf alle Spiele, es ist alles möglich und wenn du dich qualifizieren willst, musst du den ersten oder zweiten Platz belegen. Heutzutage darf man keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen."

ÖFB-Präsident Leo Windtner meinte: "Es gibt bei einer Qualifikation keine leichte Gruppe. Unsere Gruppe ist sportlich machbar, wenn es uns gelingt, unser Potenzial abzurufen. Polen hat bei der WM nicht so überzeugt, sind aber sicherlich der stärkste Gegner. Natürlich stellt die Begegnung mit Israel eine Besonderheit dar, wie wohl wir sicherlich vermeiden werden, dass wir die gesamte Qualifikation nur auf diese Begegnung reduzieren. Die anderen Gegner sind machbar, aber leichte Gegner gibt es nicht mehr. Am wichtigsten ist aber, dass wird die Qualifikation schaffen. Das wäre für den österreichischen Fußball wieder ein gewaltiger Rückenwind." 

Ein Duell mit Andreas Herzog

Noch bekannter in Österreich ist der Nationaltrainer Israels. Diesen Job übt ÖFB-Rekordspieler Andreas Herzog seit vergangenen Sommer aus, und das durchaus erfolgreich - der Nations-League-Gruppensieg in Liga C wurde nur knapp verpasst. Neben Herzog sind beim israelischen Verband auch Willi Ruttensteiner als Sportdirektor und Klaus Lindenberger als Tormanntrainer tätig.

Gegen den Rivalen aus Topf vier, Slowenien, gab es im vergangenen März in Klagenfurt einen souveränen 3:0-Testspielsieg des ÖFB-Teams. Auf Mazedonien ist Österreichs Auswahl bisher noch nie getroffen. Gegen die Letten, die wohl unangenehmste aller Mannschaften aus Topf 6, gab es in sieben Partien bisher fünf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage.

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Extrem kompliziert

Das Prozedere der Auslosung war aber kompliziert wie noch nie wird. Da keines der Ausrichterländer - Aserbaidschan, Dänemark, Deutschland, England, Ungarn, Italien, Niederlande, Irland, Rumänien, Russland, Schottland und Spanien - seinen EM-Platz sicher hat, durften pro Gruppe nur maximal zwei Teams aus dem Kreis der Gastgeber aufscheinen, damit jeder Veranstalter-Verband zumindest die theoretische Chance auf eine Teilnahme hat.

Außerdem hatte die UEFA Estland, Färöer, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen, Russland, Ukraine und Weißrussland als „Austragungsorte mit hohem oder mittlerem Risiko bezüglich schwerwiegender Winterverhältnisse“ eingestuft. Daher durften nur maximal zwei dieser Mannschaften einer Gruppe angehören. Weiters dürfen die Färöer, Finnland und Island im März und November keine Heimspiele austragen. Zudem achtet die UEFA darauf, allzu lange Auswärtsfahrten zu begrenzen, gewisse Gruppenkonstellationen waren  daher ausgeschlossen.

Und zu guter Letzt waren aus politischen Gründen, durchaus nachvollziehbar, auch die Paarungen Spanien - Gibraltar, Aserbaidschan - Armenien, Bosnien-Herzegowina - Kosovo, Kosovo - Serbien und Russland - Ukraine von vornherein ausgeschlossen.