Das heutige Spitzenspiel im Wörthersee-Stadion zwischen Austria Klagenfurt und dem LASK wird für einen Akteur der Oberösterreicher etwas ganz Besonderes. Manuel Kerhe, der bis zum Sommer für vier Jahre für Schwung im Angriffsspiel des WAC sorgte, kehrt zurück in seine alte Heimat.

Zwar war nicht das EM-Oval, sondern die Lavanttal-Arena die Wirkungsstätte des gebürtigen St. Veiters, dennoch fühlt sich Kerhe mit Klagenfurt verbunden. „Wir haben mit dem WAC doch die eine oder andere Partie in Klagenfurt ausgetragen. Außerdem werden heute meine Familie und viele Freunde auf der Tribüne sitzen“, freut sich der Flügelspieler. Beim aktuellen Tabellenzweiten der Erste Liga hat sich der 28-Jährige schon bestens eingelebt, sportlich lief es trotz vier Toren und drei Vorlagen noch nicht ganz nach Wunsch, wie Kerhe zu bedenken gibt: „Wir versuchen immer unser Spiel durchzuziehen, aber es gelingt noch nicht alles.“ Vor allem die unglückliche 0:1-Heimniederlage am letzten Spieltag gegen Wacker Innsbruck stößt dem Kärntner sauer auf, „aber wir wissen, dass wir eine gute Mannschaft sind. Das wollen wir gegen die Austria beweisen.“

Von der Stärke der Linzer weiß Daniel Kerschbaumer aus eigener Erfahrung zu berichten. „Für mich ist der LASK noch immer der klare Titelfavorit und die mit Abstand beste Mannschaft der ganzen Liga“, erzählt der Austria-Verteidiger, der in der Vorsaison noch für die Schwarz-Weißen die Fußballschuhe schnürte. Besonders angetan zeigt sich der 26-Jährige vom Umfeld des Aufstiegskandidaten: „Der LASK zählt für mich mittlerweile zu den am professionellsten aufgestellten Vereinen, alles ist perfekt.“

In puncto Vereinsstrukturen kann der Erste-Liga-Aufsteiger aus Waidmannsdorf zwar noch nicht mit den Gästen mithalten, dennoch sieht Kerschbaumer sich selbst und seine Teamkollegen auf dem richtigen Weg. „Für uns wird es zwar für ganz vorne noch nicht reichen. Aber auch wenn noch Luft nach oben ist, haben wir uns bisher für einen Aufsteiger gut präsentiert“, fühlt sich der Außenverteidiger bei seinem neuen Arbeitgeber mittlerweile schon bestens aufgehoben.

Um gegen die favorisierten Linzer zu bestehen, vertraut Kerschbaumer nicht zuletzt auf die imposante Serie von 22-Meisterschaftsheimspielen ohne Niederlage. „Wir müssen uns als Heimteam zutrauen nach vorne zu spielen. Außerdem wollen wir unbedingt vermeiden, dass unsere Serie reißt.“ Dass es vor Klagenfurter Publikum für den Gegner alles andere als einfach wird, ist auch Kerhe bewusst: „Wir wissen, dass die Austria zu Hause eine Macht ist.“

UWE BLÜMEL