Der WAC befindet sich sportlich in einer Situation, von der er in den letzten Jahren weit entfernt war. Mit welchem Gefühl geht man in diese ungewohnte Phase?
DIETMAR RIEGLER: Natürlich wird es schwierig und wir haben uns schon für die Gruppe unten einen Plan geschmiedet. Wir hegen aber eine klitzekleine Hoffnung, es noch in die Meisterrunde zu schaffen. Wir geben nicht auf. Und solange es nicht fix ist ...

Zumindest von der Auslosung wirkt der WAC begünstigt.
Ja, mit Hartberg, Ried und Lustenau liegen wir auf Augenhöhe – da wird sehr viel auf die Tagesverfassung ankommen. Es gab in den letzten Tagen einige Gespräche mit Trainern und Spielern. Wir wollen noch einmal alles mobilisieren. Dann können wir den nächsten Schritt machen.

Sollte das Ziel verfehlt werden: Steht der Trainer zur Debatte?
Da kam viel von außen und von den Medien. Intern haben wir unsere Schwachpunkte analysiert. Wir erhalten viele Gegentore. Da hatten wir durch Ausfälle ein großes Handicap. Leider hat unser Torhüter in wichtigen Partien zweimal gepatzt. Also, ich stehe voll hinter den Trainern.

Ist der Kader der Situation gewachsen?
Wir sind in die Meisterschaft gegangen und haben beschlossen, es mit einer jungen Mannschaft zu versuchen. Und dass wir auf Spieler verzichten, die vielleicht die nötige Erfahrung mitbringen, aber definitiv finanziell außerhalb unseres Rahmens liegen. Klar ist, dass Trainer Robin Dutt hinter seinem Team steht und den Leuten vertraut. Das tue ich auch.

Hat es dann Sinn, Keeper Hendrik Bonmann zu kritisieren?
Er hat uns im Herbst viele Partien gerettet. Aber jetzt sind eben entscheidende Fehler passiert. Es war nicht er allein, sondern eine Ansammlung von fürchterlichen Patzern. Da hilft die beste Taktik nichts.

Worüber wurde in der Krisensitzung am Montag zwischen Präsidium und Trainer gesprochen?
Eben das bereits Erwähnte: wie wir das letzte Prozent herauskitzeln können. Es ist sicher keine angenehme Phase, aber kein Weltuntergang. Jetzt muss jeder fokussiert sein.

Abseits der Bundesliga gab es ebenfalls Unregelmäßigkeiten: Warum hat Regionalliga-Trainer Jürgen Säumel den Klub so überraschend verlassen?
Ich denke, dass es ein Spielchen von Christian Sand war, weil wir uns bei der Akademie von ihm getrennt haben. Das passierte zwar im Guten, aber es dürfte eine Folgewirkung sein. Das mit Säumel war, zwei Tage vor Meisterschaftsbeginn, nicht ganz fair.

Statt des EC St. Marein wird in einen anderen Eishockeyklub investiert. Warum das Sponsoring von RZ Pellets beim neuen Alps-Hockey-League-Team HK Celje?
Das geht vom dortigen Geschäftsführer Hans Waschnig aus. Er hat eigentlich eine Nähe zum KAC. Aber wir haben ein Werk in Slowenien und daher hat sich das so ergeben.

Ist eine Ausweitung des Sponsoringbereichs denkbar?
Eigentlich nicht. Anfragen gäbe es genug. Aber mein Herz gehört dem Fußball, da bin ich tätig, da kenne ich mich aus. Und die Marke hat sich durch den WAC für uns toll entwickelt. Damit bin ich zufrieden.

Einige Verträge von heimischen Stützen laufen beim WAC aus. Haben Sie keine Angst, dass der Stamm komplett wegbricht?
Das ist so üblich bei uns. Ein Drittel unseres 25-Mann-Kaders wird jedes Jahr verändert. Bis jetzt haben wir es noch immer geschafft, jedes Jahr ein gutes Team zu bilden. Das hat aber momentan nicht unsere größte Aufmerksamkeit.

Michael Liendl wurde in Wolfsberg gesichtet. Haben Sie irgendwelche Pläne mit ihm?
Im Moment gibt es noch nichts Konkretes, er ist ja noch Spieler. Aber für die Zukunft ist nicht ausgeschlossen, dass er bei uns mitarbeiten wird. Wir sind laufend in Kontakt. Und das muss ja nichts Schlechtes sein.