Am Mittwoch hob am Flughafen Klagenfurt der Charter Richtung Istanbul ab. An Bord rund 190 Personen - Mannschaft, Betreuer, Familie, Fans und Sponsoren.

Einige Plätze im Flieger sind noch frei geblieben - was für den Charter zum Auswärtsspiel am 12. Dezember nach Rom nicht mehr der Fall ist. "Wir sind bereits ausgebucht", verrät Norbert Kopp, Charter-Flug-Organisations-Chef des WAC.

Nach der Ankunft machte die WAC-Familie gleich Bekanntschaft mit der Bosporus-Metropole. Die Gesellschaft teilte sich in mehrere Busse auf, die vom Flughafen weg Begleitschutz von der Verkehrspolizei bekam. Der Grund: "Rush-Hour" auf den Straßen von Istanbul.

Schnell wurde aber klar, dass Polizeisirenen und Blaulicht von den irren Massen an Verkehrsteilnehmern als nette Unterhaltung angesehen wurde. Dass ein Motorrad die Polizeieskorte auf der rechten Fahrbahn, am Pannenstreifen, mit überhöhter Geschwindigkeit überholte - was soll's. Ist halt so in Istanbul.

Die Psychospielchen haben begonnen

Geplante Fahrzeit vom Flughafen zum Hotel: 30 Minuten.
Tatsächliche Fahrtzeit vom Flughafen zum Hotel 2 Stunden 10. Warum? Weil die Polizei den Bus der Fans und Sponsoren fälschlicherweise nicht in die Innenstadt, sondern zum Spielerhotel eskortierte.

Wie ging's weiter? Die Polizisten gestikulierten und wünschten unserem Bus eine gute Reise. Für sie war ihr Job erledigt. Die Weiterfahrt passierte ohne Polizeischutz. Was die WAC-Gesellschaft im Bus zu einer kühnen These veranlasste: "Das sind die typischen Psychospielchen vor einem wichtigen Fußballspiel. Wer weiß, wo sie unsere Spieler hingebracht haben?"

For Forest am Gewürzmarkt

Tagsüber blieb die eine oder andere halbe Stunde Zeit, um die Stadt zu erkunden. Ein klassisches Ziel, das angesteuert werden musste: der Gewürzmarkt, der "Spice Bazar". Wie kann man sich diesen vorstellen? Wie den Wiener Naschmarkt, nur in Original und in viel größer.

Worüber wird zwischen Safran-Säcken, Datteln mit Nussfüllung und Louis-Vuitton-Taschen um fünf Euro gesprochen? Über "For Forest" bzw. wie es mit dem WAC weitergeht, sollte man die Gruppenphase überstehen.

Normalerweise müsste der WAC weiter in Graz spielen, das Klagenfurter Wörthersee-Stadion ist bei der Uefa für heuer nicht gelistet. Präsident Dietmar Riegler weiß aber bereits mehr: "Wir sind mit der Uefa in Kontakt, müssen ein Ansuchen stellen." Der Knackpunkt? "Wir müssen garantieren, dass das Stadion im Februar rechtzeitig bespielbar sein wird."

Wovon Sportpark-Geschäftführer Gert Unterköfler ausgeht: "Wir werden es bis zum geforderten Termin schaffen."