Herr Almer, werden Sie in der nächsten Saison mit Austria Wien international spielen?
ROBERT ALMER: Das kann ich jetzt natürlich nicht  beurteilen. Es ist Ziel und Anspruch der Austria,  international zu spielen. Aber wir wissen alle, dass Fußball kein Wunschkonzert ist.
Mit wie viel Bauchweh werden Sie das Cup-Halbfinale zwischen der Austria und dem WAC verfolgen?
ALMER: Mit wenig Bauchweh, weil ich mich noch auf Hannover konzentriere, solange ich hier bin. Natürlich hoffe ich auf die Austria und drücke ihr die Daumen. Und wenn es mit dem Weiterkommen klappt, dann freue ich mich.
Würden Sie den Wechsel bereuen, sollte die Austria nicht in das Pokal-Finale einziehen?
ALMER: Nein. Eine internationale Qualifikation war nicht ausschlaggebend für den Transfer. Mir war klar, dass es für die Austria über die Liga fast unmöglich ist, sich noch zu qualifizieren. Im Cupbewerb kann die Austria die schlechte Saison noch gutmachen.
Ihre künftige Mannschaft befindet sich seit dem Meistertitel im Jahr 2013 im extremen Tiefflug. Warum fiel Ihre Wahl trotzdem auf die Austria?
ALMER: Die Austria hat in den nächsten Jahren große Ziele und strebt Änderungen an. Bei denen möchte ich dabei sein.
Hat die Tatsache, dass Austrias Sportdirektor Franz Wohlfahrt beim Nationalteam Ihr Tormann-Trainer war, eine Rolle gespielt?
ALMER: Ja, eine wichtige. Ein derart guter Draht ist für jeden Spieler wichtig. Doch die Entscheidung war in allen Belangen wohlüberlegt. Auch die Familie hatte einen Einfluss. Ich bin Familienvater. In den letzten vier Jahren, als ich in Deutschland war, sah ich meine Familie selten, meist nur wenige Monate. Ab nächster Saison können wir gemeinsam in Wien leben.
Das Nationalteam hat die Chance, sich für eine  EM-Endrunde zu qualifizieren. Ist der Wechsel auch ein strategischer Schritt, um im Jahr 2016 weiterhin als Tormann infrage zu kommen?
ALMER: Das nahm Einfluss auf die Entscheidung, ja. Die Medien diskutieren ja ständig, warum ich immer spiele und nicht ein anderer. Ich sprach auch mit Teamchef Marcel Koller. Es war sein ausdrücklicher Wunsch, dass ich wieder regelmäßig spiele.
2011 verließen Sie die Wiener Austria Richtung Deutschland, ohne zuvor über längere Zeit Stammspieler gewesen zu sein. Waren Sie zuversichtlich oder übermütig?
ALMER: Zuversichtlich. Ich bin über Deutschland immerhin in das Nationalteam gekommen.
Überwiegt die Freude über Ihre mehrjährige Erfahrung im deutschen Fußball oder der Ärger, dass Sie nirgendwo Stammtorhüter waren?
ALMER: Darüber mache ich mir wenige Gedanken. In Deutschland ist die Konkurrenz ja etwas größer als in Österreich. Ich habe viel gelernt und bereue den Schritt nach Deutschland keinesfalls.
Als Sie im Sommer 2014 nach Hannover 96 wechselten, war für Sie nur der Platz als zweiter Tormann vorgesehen. Würden Sie so einen Schritt nochmals wagen?
ALMER: Ja. Damals war das die für mich beste Lösung. Hannover bedeutet für mich tägliches Training auf hohem Niveau. Dort konnte und kann ich mich gut weiterentwickeln.
Welche Optionen hatten Sie neben der Austria?
ALMER: Hannover 96 wollte mit mir verlängern. Das Angebot war für mich eine Option, aber nicht erste Wahl. Denn auf Dauer war die Reservistenrolle für mich natürlich nicht ideal.
Gab es andere Vereine, die an Ihnen interessiert waren?
ALMER: Von den Angeboten anderer Vereine spreche ich nicht.
Sturm Graz war bis vor Kurzem auf der Suche nach einem Torwart und wurde mit Michael Esser in Bochum fündig. Nahm man mit Ihnen davor keinen Kontakt auf?
ALMER: Dinge, die nicht unter Dach und Fach sind, kommentiere ich nicht, tut mir leid.
Liebäugelten Sie nie mit einer Rückkehr in die Steiermark?
ALMER: In der Steiermark gibt es momentan nur einen Verein, bei dem man spielen kann. Bis dato ergab sich nie die Möglichkeit einer Rückkehr. Aber ein schönes Sprichwort lautet: Sag niemals nie.