Fünf Duelle in Folge hat Hartberg gegen die WSG Tirol verloren. Die Tiroler sind sozusagen der Angstgegner der Steirer. Da ist es angenehm, dass bei den fünf Niederlagen nicht Markus Schopp der Trainer der Steirer war. Die Bilanz des 49-Jährigen gegen die WSG ist nämlich gut (siehe Box). Und Schopp erwartet auch „ ein superspannendes Spiel gegen eine Mannschaft, die uns nicht unähnlich ist“, sagt Schopp. Im Ballbesitz nämlich, aber auch wie es die Mannschaft gegen den Ball anlegt. Im Endeffekt gehe es – wie jede Woche – darum, „die eigene Idee, die in der Trainingswoche erarbeitet wird, über 90 Minuten auf den Platz zu bringen“. Ins Detail, wie diese Idee gegen die Wattener aussehen könnte, geht Schopp freilich nicht.

Ohne den gelb-gesperrten Ruben Providence starten die Hartberger gegen die WSG ins Spiel. Und auch der Einsatz des einen oder anderen Spielers ist fraglich. „Lieber ein Mal verzichten, als bis Saisonende nicht auf den Spieler setzen können“, erklärt Schopp seine Herangehensweise. In der Qualifikationsrunde hat Hartberg bisher mehr Punkte gemacht, als die WSG aus Tirol.

Hartberg ist erfahren im Abstiegskampf

Neben der aktuellen Form und Schopps Bilanz spricht möglicherweise auch Hartbergs Erfahrung im Abstiegskampf heute für die Oststeirer. Aber: Ist Erfahrung im Abstiegskampf überhaupt Trumpf? Schopp würde nicht darauf schwören – hat im Kader aber viel Abstiegskampf-Erfahrung zur Verfügung. Mit Raphael Sallinger, Thomas Rotter, Tobias Kainz, Jürgen Heil und Dario Tadic sogar in jeder Linie. Alle fünf Spieler sind seit Hartbergs Aufstieg in die Bundesliga involviert und spielen auch heuer eine maßgebliche Rolle.

„Aktuell ist spürbar, dass alles in alle Richtungen kippen kann“, sagt Schopp. Hartbergs jüngste Ergebnisse sind der beste Beleg für Schopps Aussage: Gegen Altach lag Hartberg 0:2 zurück und punktete noch, gegen den WAC führten die Steirer 2:0 und mussten sich mit einem Punkt begnügen. „Würde es vor allem um Erfahrung gehen, würden wir mit Führungen besser umgehen“, sagt Schopp. Dass es hin und hergeht, führt Schopp auch auf die Tatsache zurück, dass alle Mannschaften in der Qualifikationsrunde versuchen, spielerische Lösungen zu finden. „Es macht sich keiner einfach“, sagt Schopp. „Das bin ich aus den vergangenen Jahren so nicht gewohnt.“

Nur Ferdinand Oswald war vier Mal dabei

Trotzdem: Die Situation im Abstiegskampf zu kennen, schadet nicht. Nur Hartberg und Altach waren, vier Mal in fünf Saisonen, seit der Einführung der Play-off-Regelung, in der Qualifikationsrunde dabei. Für Lustenau (als Aufsteiger) und den WAC ist die Erfahrung in der Qualifikationsrunde neu. Ried und die WSG aus Tirol, heute und nächsten Samstag Hartbergs Gegner, waren drei Mal in den Abstiegskampf involviert.

Während Hartberg über fünf Spieler mit reichlich Erfahrung im Abstiegskampf verfügt, haben bei Altach nur Emanuel Schreiner und Jan Zwischenbrugger diesen Erfahrungsschatz. Rieds Samuel Sahin-Radlinger, Markus Lackner, Matthias Gragger, Marcel Ziegl und Julian Wießmeier (sowie die Verletzten Nikola Stosic und Stefan Nutz) waren bei allen drei Rieder Saisonen der Qualifikationsrunde dabei. Von der WSG Tirol hat lediglich Torhüter und Kapitän Ferdinand Oswald alle WSG-Spiele in der Qualifikationsrunde mitgemacht.