Ein letztes Mal durfte Ludwig „Lucky“ Krentl noch einmal gemeinsam mit den Stadionbesuchern die Aufstellung des SK Sturm zelebrieren. Der 66-Jährige bedankte sich „für 22 sehr schöne Jahre“ und übergab nun auch offiziell das Mikrofon an seinen Nachfolger Thomas Seidl. „Schönen Ruhestand, Lucky“, stand auf einem Transparent. Es war an diesem Abend beim 1:1 zwischen Sturm und Rapid die netteste Mitteilung seitens der Anhängerschaft, wie Deni Alar mitbekam.

Dem Ex-Sturm-Kapitän gab Rapid-Trainer Goran Djuricin vor der Partie mit auf den Weg, sich „durch die Fans nicht verrückt machen“ zu lassen. „Dass Deni dann ein Tor schießt, war die perfekte Antwort“, sagte Djuricin, der ein „gutes Spiel zweier Topmannschaften“ sah. Rapid-Kapitän Stefan Schwab hätte nach seinem harten Foul an Lukas Grozurek (25.) nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen. „Ich bin froh, dass sich Lukas nicht verletzt hat.“ Der Gefoulte nahm das Vergehen als Einziger gelassen zur Kenntnis: „Ich glaube, dass Gelb in Ordnung ist. Es war ein schlimmer Schlag, aber mit dem Eis habe ich nichts mehr gespürt. Viel wichtiger ist: In unserer Mannschaft ist Leben drinnen.“

Verärgert zeigte sich diesbezüglich noch Sturm-Kapitän Stefan Hierländer, der heute wie Peter Zulj, Dario Maresic, Sandi Lovric und Otar Kiteishvili zum Nationalteam reist. „Wir brauchen keine Schiedsrichterschulungen mehr machen. Jedes Jahr wird uns erklärt, dass es Rot gibt, wenn man mit dem Stollen voraus ein Foul begeht. In diesem Fall steht der Schiedsrichter fünf Meter daneben und gibt Gelb“, sagte der Kärntner, der einen Fortschritt seiner Truppe sah. „Wir waren sehr giftig, haben Zweikämpfe gewonnen und eine gute Raumaufteilung gehabt. Wir sind als gesamte Mannschaft einen Schritt weiter.“

Die Länderspielpause will Sturm-Trainer Heiko Vogel nutzen. „Wir hatten eine turbulente Zeit. Diese Pause kommt genau richtig. Wir nutzen die Ruhe“, sagte der Deutsche, der schwärmte. „Über 90 Minuten war es ein super Spiel für die Fans.“ Sonderlob gab es für Philipp Huspek, den Vogel als Stürmer aufbot: „So wie er heute gespielt hat, ist klar, dass er auch nächstes Mal wieder beginnen wird.“

Das hatten Heiko Vogel und Goran Djuricin zum Spiel zu sagen!

Peter Zulj, der Sturm-Torschütze zum 1:0, weiß, wie es wieder zu Siegen reicht: „Man sieht wieder, dass jeder für jeden da ist. Wir müssen unsere Leistung nur über 90 Minuten abliefern.“