Ohne Mut, ohne Kreativität und ohne Qualität taumelte der SK Sturm in Larnaka in eine 0:5-Pleite. Es war der negative Höhepunkt einer kurzen und schwachen Europareise in Schwarz-Weiß. Vier Spiele, vier Niederlagen bei einem Torverhältnis von 1:12 spricht eine eindeutige Sprache. Der "Ehrentreffer" resultierte aus einem Eigentor von Ajax Amsterdam.

Selbstkritik ist beim Cupsieger angebracht und findet statt. Lukas Spendlhofer, der statt des gesperrten Stefan Hierländers als Kapitän eingelaufen war, hat nach der Blamage auf Zypern aber einen interessanten Satz gesagt. "Ich dachte, wir haben aus dem 0:2 in Graz gelernt. Aber jetzt sind wir noch schlimmer auf die Schnauze gefallen." Der Lernprozess fand bisher also nicht statt. Ein Aufruf zur Ursachenforschung. Trainer Heiko Vogel hat die Verantwortung für die schwache Europacup-Vorstellung übernommen. Er hat es nicht geschafft, die Negativspirale zu durchbrechen, sagt er. Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl kündigte Konsequenzen an – in welcher Form auch immer.

Manche Spieler sind sich ihrer Unform bewusst. Andere wiederum sollten von ihrem imaginären hohen Ross wieder absteigen, sich auf das Wesentliche konzentrieren und ganz einfach so nach dem Ball treten, wie es ihnen das Trainerteam vorgibt. Denn das taktische Verhalten auf Zypern wurde von einigen auf dem Rasen schlichtweg missachtet. "Da hat ja schon jeder gemacht, war er wollte. So geht das auch nicht", sagte Spendlhofer. Was ist zu tun? Die Verantwortlichen werden reagieren, schließlich wissen sie durch den täglichen Umgang mit den Spieler, wo der Hebel anzusetzen ist.

Vogel lässt als einzige Erklärung für die aktuelle Krise den Umbruch in der Mannschaft gelten. Ein Neuaufbau braucht Zeit. Die hat kein Fußballtrainer auf der Welt unbegrenzt, schon gar nicht, wenn seine Spieler solche Leistungen zeigen. Einfacher Fußball muss nicht immer schön sein, ist in solchen Phasen aber wohl die schnellste Lösung, um wieder in die Spur zu finden.

In Bezug des Spiel am Sonntag gegen Altach sagte Kreissl: "Ich will die Spieler nicht aufrichten. Sie sollen verdammt noch einmal ihrer Verantwortung nachkommen. Sie müssen sich jetzt selbst am Schopf packen und aus dieser Situation raus ziehen." Es wird in den kommenden Tagen also recht stürmisch in Graz-Messendorf.