Um Punkt 15.52 Uhr öffnete sich die Tür der Umkleidekabine im Trainingszentrum Messendorf. Otar Kiteishvili betrat als erster Spieler des SK Sturm den Rasen im neuen Jahr. 26 weitere Akteure folgten, da Emanuel Emegha krankheitsbedingt noch in seiner niederländischen Heimat weilt. Neben William Böving (Syndesmosebandriss) und Moritz Wels (Meniskusoperation), die im Kraftraum eine Einheit abspulten, gab es einen weiteren Verletzten. Tormanntrainer Stefan Loch ging zwar nach einer Meniskusoperation auf Krücken, ließ es sich aber nicht nehmen, den vier Torhütern die Anweisungen auf dem Feld zu geben. Cheftrainer Christian Ilzer, der die längste Pause seiner Profikarriere hinter sich hat, zeigte sich gut erholt. „Ich wollte einmal Abstand gewinnen und habe viel Zeit mit meiner Familie verbracht. Wir waren viel in den Bergen, auch Skifahren. Ich habe sehr viel Energie gewonnen, aber jetzt freue ich mich sehr, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagt der 45-Jährige, der zum Spaß ankündigte, dass er seine Mannschaft gleich im ersten Training schocken wolle.

Bei Sonnenschein ging dieses relativ gemächlich los. Zum Abschluss standen die Shuttle-Läufe an. Dabei hatte David Schnegg mit Abstand den längsten Atem und lief weiter wie ein Duracell-Häschen, als alle anderen schon schlappmachten. Bei Stefan Hierländer, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, dürfte es in Bälde zu einer Verlängerung kommen. „Wir sind schon ganz weit“, sagt Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker. Und der Kapitän macht auch kein Geheimnis daraus, dass von seinem Graz-Verbleib auszugehen ist: „Es geht in die richtige Richtung. Ich würde mich freuen, wenn wir uns auf eine weitere Zusammenarbeit einigen können.“

Keine Einigung gab es bekanntlich mit Torhüter Jörg Siebenhandl und Ivan Ljubic, deren Verträge im Sommer auslaufen. „Wir haben bei beiden Spielern alles in der eigenen Hand“, sagt Schicker bezüglich eines vorzeitigen Abganges. Für Ljubic gibt es ein (noch zu niedriges) Angebot des LASK, wo er ab Sommer 2023 bereits einen Vertrag unterschrieben hat, ihn schon im Winter zu verpflichten. „Wenn wir aber keine angemessene Ablöse bekommen und keinen vollwertigen Ersatz finden, ist das für uns kein Thema. Wir wissen, wie wertvoll Ivan für uns ist“, erklärt Schicker, der nicht ausschließt, dass ein neuer Torhüter noch vor Rückrundenstart zu den Grazern stoßen wird.

Nur noch eine Frage der Zeit dürfte der erste Neuzugang der Steirer in dieser Transferperiode sein. So wird Bryan Teixeira von Austria Lustenau wahrscheinlich noch vor der Abfahrt ins Trainingslager nach Catez am Dienstag zu Sturm wechseln. Der 22-jährige Offensivmann von den kapverdischen Inseln kam in der Hinrunde bei den Vorarlbergern auf 13 Scorerpunkte (sechs Tore, sieben Assists). Sturms Topwert liegt bei vier (vier Treffer von Emanuel Emegha). „Das ist ein Spieler, bei dem wir die Entwicklung schon lange genau verfolgen. Er wäre auch wieder ein Investment“, sagt Schicker.