"Tout sur le noir – vers la victoire ensemble". Zu deutsch: "Alles auf schwarz – gemeinsam zum Sieg" stand auf dem Spruchband der zahlreich mitgereisten Sturm-Fans im Stade Louis II zu Monaco geschrieben. Damit spielten die Schlachtenbummler natürlich auf das weltberühmte Casino im Fürstentum an. Aber auch auf dem Spielfeld hatten die Grazer mächtig Spielglück, denn in den ersten 45 Minuten zeigten die Steirer beim Auftakt der Europa League gegen das Millionen-Team viel zu viel Respekt. Die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer verlor eroberte Bälle beinahe blitzartig, kam selbst zu keinem Spielaufbau. Die Monegassen hingegen konnten den Ball nach Belieben in ihren Reihen laufen lassen.

Nur, und hier kommt das erwähnte Glück ins Spiel: Sowohl Wilson Isidor (4.) als auch Krepin Diatta (18.) oder zwei Mal Gelson Martins (26., 30.) schlugen kein Kapital daraus, scheiterten entweder an sich selbst oder an Sturms Schlussmann Jörg Siebenhandl. Das schwach in die französische Liga gestartete Monaco stand schon vor der Partie gegen Sturm in der Kritik, allen voran Trainer Niko Kovac. Nachdem auch gegen die Grazer vorerst kein Treffer gelingen wollte, meldeten sich die wenigen Heimfans mit Pfiffen zu Wort. Und hätten dabei fast ein Tor der Gäste gesehen: In der 43. Minute zeigte Otar Kiteishili bei einem Sololauf, was er kann. Über Kelvin Yeboah, der in der ersten Hälfte wie ein Fremdkörper wirkte, und Kapitän Stefan Hierländer gelang der Ball zu Ivan Ljubic, der aus rund 20 Metern aber nur die Latte traf.

So ging es mit einem 0:0 in die Halbzeit, Monaco wechselte zur Pause gleich drei Mal, brachte unter anderem den spanischen Welt- und Europameister Cesc Fabregas auf das Feld, nach gut einer Stunde auch noch Stürmerstar Wissam Ben Yedder.

Christian Ilzer über Entstehung des Gegentores verärgert

In der 66. Minute war Sturms Glück aufgebraucht: Ballverlust von Hierländer, Jusuf Gazibegovic und Jon Gorenc Stankovic ließen sich mit einem Haken verladen und dann verlor der oft überfordert wirkende Amadou Dante auch noch das Kopfballduell gegen Diatta, der aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Hausherren traf und somit Sturms Niederlage besiegelte.

"Ich habe mich über die Art und Weise, wie das Tor zustande gekommen ist, geärgert", meinte Trainer Christian Ilzer nach der Partie. "Es war eine Phase der Partie, wo wir den großen Druck aus Hälfte eins nicht so sehr aushalten mussten." Bevor es für die Grazer am Freitag zurück in die Steiermark geht, bittet Ilzer seinen Spieler noch zu einer Trainingseinheit in Nizza. "Die Spieler haben genug zu tun, das Spiel zu verarbeiten. Ich höre mir eher an, was von den Spielern kommt, in die Analyse gehen wir morgen." Am Sonntag kommt in der Liga Wattens nach Liebenau. "Wir müssen uns schnell sammeln und aus der Partie lernen."