Die Rolle, die Christopher Nolan, Quentin Tarantino oder Martin Scorsese in ihren Filmen einnehmen, hat Otar Kiteishvili beim SK Sturm inne. Sie alle sind Regisseure, wenngleich auf gänzlich andere Art und Weise. Für den Georgier fiel aber vor einer Woche vorerst die letzte Klappe – ein Muskelbündelriss zwingt ihn zu einer sechswöchigen Pause. Ein „schmerzhafter Verlust“, wie Sturm-Trainer Christian Ilzer bestätigt. „Wir wissen, welche Qualität er hat und wie wichtig er für unser Spiel ist.“

Nun gilt es, den Edeltechniker zu ersetzen. Beim ÖFB-Cupspiel in Hohenems nahm die Zehnerposition in der Mittelfeldraute Jakob Jantscher ein, der heuer aber auch als bewegliche Sturmspitze schon gute Figur gemacht hat. „Jakob ist ein Qualitätsfußballer mit sehr guter Übersicht und sehr gutem Abschluss. Er macht viele Scorerpunkte“, sagt Ilzer, der sich auch den zuletzt auf der linken Halbposition aufgestellten Andreas Kuen als Zehner vorstellen kann. „Andi hat enorme Qualitäten und kann für mich nie zuvor gesehene Passwinkel spielen. Dazu hat er auch eine super Schusstechnik und kann sicher auch an die zehn Tore pro Saison erzielen – vor allem auch mit direkten Freistößen.“

Mit enormer Torgefahr hat zuletzt Ivan Ljubic geglänzt. Obwohl als Staubsauger vor der Abwehr eingesetzt, traf der 24-Jährige zuletzt in zwei Ligaspielen in Folge. Dabei hatte der Wiener in der Vorbereitung noch einen schweren Stand. „Manche Spieler fallen schnell auf, bei anderen muss man genauer hinschauer, bis man die ganze Bandbreite erkennt. Bei Ivan habe ich etwas gebraucht, um seinen enormen Wert für unser Spiel zu erkennen. Er ist konsequent in der Defensivarbeit, klar im Spielaufbau, hat das Gespür, im richtigen Moment in die richtigen Zonen zu laufen, kann das Spiel in der Raute gut beschleunigen und einfach aus engen Räumen herausspielen. Dazu ist er auch torgefährlich“, sagt Ilzer, der Ljubic, den defensiv stärksten des Trios, genauso als Alternative auf der Zehnerposition sieht, auch wenn er Jantscher und Kuen als „zwei richtige Kreativspieler“ sieht, „die für magische Momente sorgen können“.

Überaus flexibel kann die Sturm-Elf mit dem derzeitigen Kader angelegt werden. „Egal, wer auf welcher Position spielt: Wir haben klare Muster und Richtlinien, die alle befolgen müssen. Und unsere Achter und Zehner sind sehr fluide Positionen, die sich in alle mögliche Richtungen auflösen und keineswegs statisch zu interpretieren sind.

Heute (17 Uhr) in Ried muss Ilzer entscheiden, welchen Regisseur er am geeignetsten hält.