"Zum Spalier stehen fahren wir sicher nicht zu den Bullen." Die Kärntner, die zumindest den Großteil der Partie ohne ihren Defensivchef Nicolas Wimmer (verletzte sich im Training) auskommen mussten, präsentierten sich gegen den frisch gebackenen Meister von Beginn an äußerst mutig und kompromisslos. Nach gerade einmal zehn Minuten schockten die Gäste die Millionentruppe aus Salzburg, als Maxi Moreira nach einer starken Kombination im Sechzehner mit Andy Irving für das 1:0 sorgte. Für den Mann aus Uruguay war es sein Premierentreffer. Die Waidmannsdorfer belohnten sich für eine ansprechende Anfangsphase.

Einen Wermutstropfen mussten die Violetten wenig später hinnehmen, als Stürmer Sebastian Soto angeschlagen vom Spielfeld schritt (Rückenverletzung). Doch die Kärntner ließen sich durch diesen vermeintlichen Rückschlag keineswegs aus der Ruhe bringen, agierten ambitioniert, engagiert und entschlossen. Frühes Attackieren als Marschrichtung ging dementsprechend auf und auch in den Zweikämpfen machte die Austria einen disziplinierten Eindruck. Klagenfurt ermöglichte den "Bullen" nur selten die Möglichkeit, bis in den eigenen Strafraum vorzustoßen. Und wer fightet, der soll auch zu Chancen kommen. Nach dem Maurits Kjaergaard Florian Jaritz etwas ungestüm im Strafraum foulte, verwertete "Strafstoßkönig" Irving den Elfmeter in souveräner Manier – 2:0.

Doppelpack von Adamu

Kurz nach Wiederanpfiff legte die Mannschaft von Trainer Matthias Jaissle einen Gang zu, die Pausenansprache erzielte den gewünschten Effekt und so gelang den Hausherren durch Benjamin Sesko (49.) der Anschlusstreffer. Und auch wenn Druck auf die Klagenfurter verstärkt wurde, hielten sie weiter mit allen Kräften dagegen. Allerdings den Ausgleich zum 2:2 durch "Joker" Junior Adamu nach einer mustergültigen Flanke von Forson in der 62. Minute konnten sie nicht verhindern. Klagenfurt sorgte weiter für Akzente durch Irving und Mahrer, doch Salzburg glückte der Siegestreffer - eine Viertelstunde vor Schlusspfiff ließ Adamu (74.) nach seinem Doppelpack die heimischen Fans jubeln.

Beinahe wären die Kärntner zum Partycrasher geworden. Es war zweifelsfrei ein aufopferungsvoller Kampf, den der krasse Außenseiter den Salzburgern geboten hat, doch am Ende setzte sich der Serienmeister mit 3:2 durch.

Klagenfurt wird fix Sechster

Somit ist der Traum von Europa für die Violetten ausgeträumt. Rapid kann bei einer Niederlage im direkten Duell nicht mehr von Klagenfurt überholt werden und hat zumindest Rang fünf sicher. Um den vierten Platz zu behalten, würde ihnen bei zwei Punkten Vorsprung auf Austria Wien ein Remis in Kärnten reichen.

Fußball-Bundesliga (31. Runde) - Meistergruppe (9. Runde):
Red Bull Salzburg - Austria Klagenfurt 3:2 (0:2).
Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 15.233 Zuschauer, SR Ciochirca.
Tore:
0:1 (10.) Moreira
0:2 (38.) Irving (Elfmeter)
1:2 (49.) Sesko
2:2 (62.) Adamu
3:2 (74.) Adamu

Salzburg: Walke (35. Köhn) - Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer (61. Van der Brempt) - Seiwald - Capaldo (46. Forson), Kameri (46. Adamu), Kjaergaard - Koita, Sesko (87. Gloukh)
Klagenfurt: Menzel - Blauensteiner, Gezos, Mahrer, Schumacher (85. Wimmer) - Benatelli (85. Karweina) - Moreira (78. Wernitznig), Irving, Cvetko - Soto (18. Miesenböck), Jaritz (78. Arweiler)
Gelbe Karten: Kameri bzw. Miesenböck