Fünf Tore und neun Assists in 15 Meisterschaftsspielen. Die Bilanz von Florian Kainz in der laufenden Saison kann sich sehen lassen. Der 23-jährige Mittelfeldspieler ist einer der momentan auffälligsten Akteure in der Bundesliga. Nach seiner erfolgreichen Zeit bei Sturm Graz hat er bei Rapid den nächsten Schritt auf dem Weg nach oben geschafft. Bescheiden ist er aber trotzdem geblieben.

Kainz hat schon nach nicht einmal der Hälfte der Saison seine Bilanz von 2014/15 (4 Tore/7 Assists in 33 Spielen) übertroffen. „Star bin ich keiner, aber natürlich läuft es zurzeit ganz gut bei mir persönlich“, sagte der Steirer. Geändert hat er sich deshalb keineswegs. „Ich kenne auch andere Seiten, wenn es nicht so läuft, von daher weiß ich, dass es nichts bringt, dass ich mich jetzt feiern lasse. Ich versuche, am Boden zu bleiben und einfach weiterzumachen“, sagt Kainz.

Zwei Ex-Grazer mischen am Flügel auf

Jedes Training nutzt er dazu, sich weiter zu steigern. „Ich bin noch lange nicht am Zenit, muss noch torgefährlicher werden und auch schauen, in der Defensive mehr zu arbeiten“, weiß der lauf- und dribbelstarke Spieler. Die englischen Wochen waren für Kainz bisher kein Problem, obwohl er kaum aus der Mannschaft rotiert wurde. „Ich bin froh, dass ich fit und gesund bin und mich sehr gut fühle. Von daher ist es kein Problem, jede Woche zweimal zu spielen“, meinte Kainz. Das in ihn gesetzte Vertrauen gibt er mit konstant starken Leistungen zurück. Mit Stefan Stangl bildet er eine starke linke Seite.

Die beiden haben schon bei Sturm in der Jugend zusammengespielt. „Wir verstehen uns sehr gut. Er hat einen enormen Entwicklungsschritt gemacht und ist super drauf“, lobte Kainz den Linksverteidiger. Seinem Freund hat Kainz seit dem 17. November etwas voraus, beim 1:2 gegen die Schweiz verhalf ihm Marcel Koller zum ÖFB-Teamdebüt. „Es war ein super Gefühl, alles einmal kennenzulernen. Ich glaube auch, dass ich mich ganz gut präsentiert habe“, sagte Kainz.

EM im Hinterkopf

Ansprüche stellt er keine. „Ich weiß, dass ich im erweiterten Kader bin, aber auch, dass der Stamm eine super Quali gespielt hat und die Spieler es sich verdient haben, bei der EM zu spielen.“ Er selbst hat das Turnier in Frankreich von 10. Juni bis 10. Juli im Hinterkopf. „Natürlich wäre es ein Traum, aber das habe nicht ich zu entscheiden. Ich muss nur schauen, dass ich meine Leistung bei Rapid bringe, damit der Teamchef weiß, dass er auf mich setzen kann“, ist sich Kainz bewusst. Bis zum nächsten ÖFB-Lehrgang im März kann er sich voll auf Rapid konzentrieren.