Das ist nett: Wenn man „Real Madrid“ googelt, erscheint auf dem Bildschirm ein Feuerwerk zu Ehren des Meistertitels der Spanier. Ja, es war wieder einmal eine galaktische Saison, die das „Weiße Ballett“ auf dem Weg zur 36. Trophäe in LaLiga hingelegt hat. Bereits vier Runden vor dem Abpfiff ist Real Madrid nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen, weil Erzrivale Barcelona gegen Girona ein 2:4 kassierte und nun gegen den ebenfalls aus Katalonien stammenden, zur City Football Group zählenden Klub sogar noch um den Vizemeistertitel raufen muss. Real steht derweilen vor einer ganz anderen Herausforderung, wartet auf die Madrilenen doch am Mittwoch in der Festung Bernabeu das wichtige Rückspiel im Champions-League-Halbfinale gegen den FC Bayern (Hinspiel 2:2).

Für Trainer Carlo Ancelotti hat dieser Kick weit mehr Priorität, als eine etwaige Meisterfeier, die er kurzerhand abblasen ließ. „Die Freude über den Titel hält sich in Grenzen, denn wir haben ein sehr wichtiges Spiel vor uns. Wir müssen uns erholen, ausruhen und gegen Bayern unsere beste Leistung abrufen“, betont der Trainerfuchs, der Real nach 2013 bis 2015 seit 2021 zum zweiten Mal erfolgreich durch die Fußballwelt dirigiert. Trotzdem fand der 64-Jährige auch Worte zum vollbrachten Meisterstück: „Die Liga, die wir gespielt haben, war spektakulär, wir hatten viel Kontinuität und haben sehr wenige Fehler gemacht. Der Vorsprung, den wir jetzt haben, ist verdient.“

Alaba steuerte 14 Auftritte bei

Nach dem Bayern-Spiel kehrt am Samstag mit dem Duell gegen den abstiegsgefährdeten FC Granada wieder der Liga-Alltag ein. „Danach steht einer Party nicht im Wege. Wenn wir feiern müssen, werden wir es am nächsten Sonntag tun, und unsere Fans werden das verstehen“, sagt „Carletto“, der mit seinem 12. Titel in der Liste der besten Real-Trainer Zinedine Zidane (11) hinter sich gelassen hat und nun hinter Miguel Munoz (14) Zweiter ist. Bei der Meisterfeier mit dabei sein wird freilich auch David Alaba. Für den Österreicher ist es der zweite Titel im Real-Dress nach jenem in seiner ersten Saison beim Klub 2021/22. Vor seinem im Dezember erlittenen Kreuzbandriss hatte der 31-Jährige 14 Partien für die „Königlichen“ in der Primera Division absolviert

Auf Madrids Straßen wurde der Titel gebührend gefeiert
Auf Madrids Straßen wurde der Titel gebührend gefeiert © AP / Manu Fernandez

Jubeln durfte aber auch Florentino Perez. Immerhin ist der 77-Jährige mit seinem 34. Titel jetzt der erfolgreichste Präsident von Real Madrid. Damit überholte er Legende Santiago Bernabeu Yeste, der in seiner Amtszeit von 1943 bis 1978 auf 33 Titel (darunter allerdings auch vier inoffizielle) brachte. Bemerkenswert: Perez hält eigentlich schon bei 61 Trophäen als Real-Oberhaupt: 34 mit den Fußballern, 27 mit den Basketballern. Nur mit der Frauenabteilung fehlt noch ein Pokal. Das kann sich künftig noch ändern. Zwar stehen 2025 Neuwahlen an, doch ist davon auszugehen, dass Perez seine insgesamt 21 Jahre (zwei Amtszeiten) an Reals Spitze verlängern wird.

Knallende Korken in Eindhoven

In den Niederlanden hat sich derweilen PSV Eindhoven mit einem 4:2-Heimsieg gegen Sparta Rotterdam und nur einer Niederlage in 32 Spielen den ersten Meistertitel seit 2018 und den 25. insgesamt fixiert. Weil die Mannschaft nicht mehr auf einen Europacup-Auftritt Rücktritt nehmen muss, ließen Mannschaft und Fans bei einer Meistersause schon gestern gehörig die Korken knallen.