Sturm Graz bekommt es in der Gruppenphase der Fußball-Europa-League in diesem Herbst mit starken, aber nicht übermächtigen Gegnern zu tun. Bei der Auslosung des zweitwichtigsten UEFA-Clubbewerbs am Freitag in Istanbul kamen die in Pot 4 platzierten Grazer in die Gruppe F zu Lazio Rom, Feyenoord Rotterdam und Midtjylland aus der dänischen Superliga. Erster Matchtag ist der 8. September, bis 3. November wird die Gruppenphase abgeschlossen.

Sturms Sportdirektor Andreas Schicker freute sich über eine "sehr attraktive Gruppe". Die Römer, in der vergangenen Saison auf Platz fünf in der Serie A, werden als Favorit gehandelt. Im Kader der Italiener stehen prominente Namen wie Torjäger Ciro Immobile oder Sergej Milinkovic-Savic. Aktuell liegt das Team von Maurizio Sarri mit vier Punkten nach zwei Spielen auf Rang acht. "Wenn ich nur die Marktwerte nehme, sind alle drei Mannschaften über uns zu stellen", betonte Schicker.

Besonders Feyenoord Rotterdam mit ÖFB-Verteidiger und Kapitän Gernot Trauner zeigte international bereits in der vergangenen Saison auf, verlor erst im Conference-League-Finale gegen die AS Roma. In die Meisterschaft ist das Team rund um Jungstar Orkun Kökcü gut gestartet: mit zwei Siegen und einem Remis liegt das Team von Arne Slot hinter Ajax auf Rang zwei. Schicker blieb deshalb bescheiden. "Das Ziel Überwintern wäre nicht richtig, das wäre ein zu großes Ziel", sagte Schicker. "Ich hoffe, dass es uns gelingt, zumindest ein Spiel zu gewinnen. Das wäre schon ein großer Erfolg."

Es sei eine "sehr spannende Gruppe", in der die Steirer aus den letzten Jahren lernen wollen. In der Vorsaison lag die Ausbeute in sechs Gruppenspielen gegen Monaco, Eindhoven und Real Sociedad bei zwei Punkten. "Ich hoffe, dass wir den Respekt heuer von Beginn an ablegen können", betonte Schicker. Mit Midtjylland, das sich knapp hinter dem FC Kopenhagen den Vizemeistertitel sicherte, sei immerhin eine Mannschaft aus einer ähnlich großen Liga dabei. Und bei den Dänen läuft es derzeit nicht nach Wunsch. In der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation Midtjylland hatte man gegen Benfica Lissabon keine Chance (2:7), in der Meisterschaft gelang in sechs Runden erst ein Sieg bei drei Remis - bedeutet Platz acht für das Team des Spaniers Albert Capellas.