Es war - letztlich - eine einseitige Geschichte, der 3:0-Finaltriumph von Atletico Madrid im Finale der Europa League in Lyon über Olympique Marseille. Es war der dritte Sieg für die Madrilenen in dem erst seit 2010 gespielten Bewerb, der davor noch UEFA-Cup geheißen hatte. Und es war ganz im Speziellen ein Sieg eines Franzosen, der die Franzosen in Frankreich k.o. schoss: Antoine Griezmann traf zwei Mal und legte so mehr als nur die Grundsteine zum Erfolge.

Nach dem Spiel feierte Griezmann, der eventuell das letzte Mal für Atletico gespielt hat, mit seiner Familie. Er wurde nur 61 Kilometer entfernt von Lyon geboren, in der Heimat aber als zu klein und schmächtig erachtet. Deshalb wanderte der Jung-Fußballer schon bald über die Grenze nach Spanien aus. Ein Schritt, der sich bezahlt machte - jetzt wieder mit einem Sieg in einem Europacup: "Ich bin sehr glücklich. Ich habe viele Jahre hart gearbeitet, um so einen Moment erleben zu dürfen. Dafür bin ich schon mit 14 Jahren von zu Hause weggegangen. Wir werden jetzt ordentlich feiern, meine Familie ist da", sagte er. 

Und er vergaß nicht, auch dem Gegner Respekt zu zollen, der sich im Halbfinale so glücklich gegen Salzburg durchgesetzt hatte: "Hut ab aber auch vor Marseille, sie haben eine großartige Mannschaft", sagte Griezmann. Und analysierte: "Unsere Stärke ist es hinten gut zu stehen und meine die Chancen vorne eiskalt zu nützen."

"Für die Fans"

Atleticos Abwehr-Lgende Juanfran meinte: "Wir haben den Titel für unsere Fans geholt, die uns in den letzten Jahren immer unterstützt haben. Wir sind ein eingeschworenes Team und spielen fantastischen Fußball, so kann es weitergehen. Ich bin sicher, dass es nächstes Jahr wieder so sein wird, wir wieder in einem Finale stehen werden."

Bei den unterlegenen Südfranzosen waren alle gebrochen. Aber doch auch stolz. "Wir hatten eine großartige Saison. Wir haben heute gegen ein großartiges Team verloren. Wir müssen aus diesem Finale für die Zukunft lernen", meinte Florian Thauvin. Und Abwehrrecke Adil Rami erklärte:  "Der letzte Schritt war zu groß für uns, aber wir haben bis am Schluss gekämpft. Gegen so eine Mannschaft solltest du nicht versuchen Fußball zu spielen. Man benötigt lange, hohe Bälle und muss dann die zweiten Bälle gewinnen. Wenn du gegen Atletico den Ball verlierst, bekommst du Probleme. Das 0:1 war der Wendepunkt im Spiel. Zuvor hatten wir ihnen Probleme bereitet."