Exakt 100 mal lief Thomas Müller für die deutsche Nationalmannschaft auf. Dabei wurde der Bayern-Star mit der DFB-Elf unter anderem Weltmeister, WM-Torschützenkönig und zog in zwei EM-Halbfinale ein. Doch seit März 2019 ist Nationalteam kein Platz mehr für den 31-Jährigen.

Gemeinsam mit Bayern-Kollegen Jerome Boateng und Dortmund-Verteidiger Mats Hummels wurde Müller aussortiert - eine Entscheidung, die nach den jüngsten Leistungen auf wenig Verständnis trifft. Neun Scorerpunkte (vier Tore, fünf Assists) steuerte Müller in sieben Saisonspielen bei.

Bei den Verantwortlichen des DFB bewegt diese Statistik dennoch niemanden zum Umdenken. „Wir haben uns grundsätzlich dazu entschieden, diese Spieler nicht zu nominieren, daran hat sich jetzt nichts geändert“, erklärte Joachim Löw gegenüber dem "kicker".

Mit Blick auf den aktuellen Kader sieht auch DFB-Direktor Oliver Bierhoff kein Bedarf die aussortierten Profis zurückzuholen. „Wenn du so verdiente Nationalspieler zurückholst, musst du einen gewissen Umgang voraussetzten. Diese Spieler wären dann natürlich gesetzt“, meint Bierhoff und verweist darauf, dass dafür "kein Handlungsbedarf" bestehe.

Während Müller, Boateng und Hummels wohl vergeblich auf ein Comeback warten, bekräftigt Bierhoff den Rückhalt für Bundestrainer Löw. Dieser hätte nach der verpatzten Weltmeisterschaft 2018 die richtigen Schlüsse gezogen und seither vermehrt auf die Jugend gesetzt.