In einer Bundesliga-Saison, in der die Höhepunkte für Zlatko Junuzovic bei Werder Bremen ohnehin Mangelware sind, war das Spiel gegen Wolfsburg wohl der Tiefpunkt. Die Bremer fingen sich eine 6:0-Packung ein, Junuzovic selbst wurde nach 45 Minuten von Trainer Viktor Skripnik vom Platz genommen.

"Er ist aber nicht ausgewechselt worden, weil er angeschlagen war", sagt SportchefThomas Eichin. Es ist eine akute Leistungsschwäche, die die Verantwortlichen bei Werder Bremen zunehmend die Geduld verlieren lässt. Für Junuzovic fühlte sich die Auswechslung wohl wie ein Schlag in die Magengrube an. "Das ist eine neue Situation für mich. Ich hoffe, dass ich damit umgehen kann."

"Das Gesicht des Bremer Niedergangs"

In Bremen war der Motor der österreichischen Nationalmannschaft in den letzten Jahren anderes gewohnt. Der Aufstieg zum absoluten Leistungsträger, die überragende Vorsaison als glänzender Akteur bei Standards und die Vertragsverlängerung bis 2018 im vergangenen Februar, die ihn bei Werder Bremen zum Top-Verdiener machte.

"Die Vergangenheit ist schön und gut, aber entscheidend ist das Hier und Jetzt. Mir ist bewusst, dass von mir einiges verlangt wird", sagt Junuzovic. Vom renommierten Kicker wird er gar "das Gesicht des abermaligen Bremer Niedergangs" genannt. Der ÖFB-Legionär stellt eiskalt fest: "Meine Leistungen zuletzt waren nicht berauschend. Ich muss mir schon Sorgen machen."

Fliegt Junuzovic aus der Stammelf?

Vor allem um den Stammplatz. Auch wenn Junuzovic derzeit auf der von ihm mit nur wenig Gegenliebe behandelten linken Außenbahn zum Einsatz kommt, wäre ein kompletter Abzug aus der Startelf der nächste Tiefschlag. Doch ausgerechnet im Nord-Derby gegen den HSV am kommenden Samstag könnte dies passieren. Zumindest schließt es Junuzovic selbst nicht aus: "Es kann mich treffen, klar. Wen ein anderer im Training besser ist."

So weit will es der einst von der Austria zu Werder gewechselte Edelzangler allerdings nicht kommen lassen. "Ich muss mich da rausbeißen und wieder Selbstvertrauen aufbauen. Das ist ganz wichtig für mich."