Bayern-Spieler Robert Lewandowski, erst in der 46. Minute für Thiago eingewechselt, hat sich in die Geschichtsbücher geschossen: Innerhalb von nur neun Minuten traf er fünf Mal, drehte die Partie gegen Wolfsburg (die Bayern lagen 0:1 hinten) und ist klarerweise der gefeiertste Spieler des Abends.

Dabei stand es in München zur Pause 0:1, wobei die Bayern mit diesem Rückstand noch gut bedient waren. Daniel Caligiuri hatte in der 26. Minute Vizemeister Wolfsburg verdient in Führung geschossen. Und in der 39. Minute verhinderte dann die Stange bei einem Schuss aus 56 Metern von Joshua Guilavogui das 0:2. Bayern-Schlussmann Manuel Neuer war zuvor bis zur Mittellinie herausgestürmt, um den Konter der Wolfsburger zu unterbinden.

Nach der schwachen ersten Hälfte stellte Bayern-Trainer Pep Guardiola um, brachte Javi Martinez für Juan Bernat, wodurch ÖFB-Star David Alaba von der Innen- auf die Linksverteidiger-Position wechselte. Doch viel wichtiger war der Tausch Lewandowski für Thiago, der nach nicht einmal sechs Minuten mit dem Ausgleichstreffer des Polen schon Früchte trug.

Rekorde aufgestellt

In Minute 69 hätte Lewandowski nach Alaba-Flanke fast noch den Sechserpack geschnürt, doch Wolfsburg-Verteidiger Ricardo Rodriguez rettete auf der Linie mit einer akrobatischen Fußabwehr. Damit bleibt Dieter Müller, der am 17. August 1977 beim 7:2-Heimsieg des 1. FC Köln über Werder Bremen sechs Tore erzielt hatte, alleiniger Bundesliga-Rekordhalter für die meisten Treffer in einem Spiel.

Dennoch hat Lewandowski einige Rekorde aufgestellt: Noch nie hat ein "Joker" mehr als drei Tore in der deutschen Bundesliga geschossen. Zudem war es der schnellste Hattrick (vier Minuten) und der schnellste Fünferpack. Für die fünf Tore benötigte Lewandowski lediglich neun Ballkontakte!

In den weiteren Partien feierte Hamburg einen 1:0-Erfolg über Ingolstadt, Michael Gregoritsch erzielte in der 87. das Goldtor (Freistoß). Dabei wurde Gregoritsch erst in der 65. Minute eingewechselt und sorgte dann mit seinem abgefälschten Freistoß aus rund 20 Metern dafür, dass die Torsperre seines ÖFB-Kollegen Ramazan Özcan nach 446 Minuten ihr Ende fand. "Die einen machen Sprints, die anderen gehen in die Kraftkammer, ich übe halt Freistöße nach dem Training", sagt Gregoritsch nach seinem Tor. Es war das erste Liga-Tor des Sohns von U21-Teamchef Werner Gregoritsch. Ingolstadt ist damit in der Bundesliga-Debütsaison zu Hause weiter ohne Treffer. Auswärts hatte das Team von Ralph Hasenhüttl mit drei Startsiegen dagegen einen Rekord für einen Aufsteiger aufgestellt.