Aufgepasst, es wird historisch! Und das gleich doppelt. Die heute beginnende Champions-League-Saison wird in die Geschichte des europäischen Klubfußballs eingehen. Weil sie letztmalig mit einer Gruppenphase und 32 Teams startet. Ab der Saison 2024/25 sind alle dann 36 Mannschaften Teil einer gemeinsamen Liga.

Und noch nie in der seit 1992 ausgetragenen Champions League mischen so viele österreichische Legionäre um den Gewinn des acht Kilo schweren und 74 Zentimeter großen Henkelpotts mit.

Die ersten, die heute um 18.45 Uhr in den Genuss der Champions-League-Hymne kommen werden, sind die drei Leipziger. Xaver Schlager ist im Zentrum gesetzt, wird wohl in Bern beginnen. Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald müssen sich das Vertrauen von Trainer Marco Rose noch erarbeiten.

Gernot Trauner qualifizierte sich mit Feyenoord für die Königsklasse, trägt bei den Niederländern seit drei Runden gar die Kapitänsbinde. Ebenfalls als Mannschaftsführer fungiert Christopher Trimmel bei Union Berlin, das – wie sein 36-jähriger Kapitän – noch nie in der Champions League spielte. Ebenso ein "CL-Rookie" ist Kevin Danso. Der Innenverteidiger von Lens hat überhaupt noch kein internationales Klubbewerbsspiel absolviert.

Dragovic und Sabitzer sind Champions-League-erfahren

Alte Europacup-Hasen sind hingegen Aleksandar Dragovic (Roter Stern Belgrad) und Marcel Sabitzer (Dortmund). Dragovic spielt seit 2008 praktisch durchgehend europäisch, kam bisher auf 22 Champions-League-Einsätze für Basel, Dynamo Kiew und Leverkusen, Sabitzer auf 32 für Salzburg, Leipzig und Bayern München.

Marko Arnautovic bestritt bisher fünf Spiele in der Champions League, in der Saison 2010/11 für Werder Bremen. Österreichs Rekordteamspieler erzielte dabei zwei Tore, eines davon übrigens gegen seinen jetzigen Klub Inter Mailand.

Für David Alaba geht es wieder um den Titel

Die größten Chancen auf den Titelgewinn – so sagen es zumindest die Buchmacher – haben neben Manchester City auch die Klubs zweier Österreicher: zum einen Real Madrid. Der Königsklasse-Rekordsieger (14 Titel) baut auf die Qualitäten von David Alaba. Der 31-Jährige ist in der Innenverteidigung unersetzlich, ging in den bisherigen fünf Saisonspielen immer über die volle Distanz. Die Klasse Alabas spiegelt sich auch in dessen Champions-League-Statistik wider: Der Wiener gewann drei Titel (2013 und 2020 mit Bayern, 2022 mit Real) und absolvierte bisher 114 Spiele – was ihn auf Rang 24 im "All-Time-Spieler-Ranking" hievte, Tendenz stark steigend.

Zum anderen Bayern München, bei dem Konrad Laimer dort spielt, wo ihn Trainer Thomas Tuchel hinstellt: als Teil der Doppelsechs, als alleiniger Sechser oder als Rechtsverteidiger – eine Position, auf der Laimer morgen auch im Heimspiel gegen Manchester United erwartet wird. Die Kommandos von außen werden aber nicht von Tuchel kommen. Der ist nämlich nach seiner Roten Karte im Viertelfinale im April gegen ManCity gesperrt.