Mit einem 1:0-Heimsieg am letzten Spieltag in der Gruppe G der Champions League sicherte sich Salzburg aus eigener Kraft den Aufstieg ins Achtelfinale und schrieb somit österreichische Fußballgeschichte. Als erster rot-weiß-roter Klub stehen die Bullen in der K.o.-Phase der Königsklasse und treffen in der Runde der besten 16 Klubs Europas nun auf einen der Kaliber aus Manchester City, Liverpool, Ajax Amsterdam, Real Madrid, Bayern München, Manchester United oder Juventus Turin.

Goldtorschütze war Noah Okafor, der rechtzeitig zum bisherigen Spiel der Saison wieder fit wurde: "Ich bin sprachlos und extrem stolz auf die ganze Mannschaft", meinte der Schweizer Nationalteamspieler. "Keiner hat uns unterschrieben, dass wir nach sechs Spielen das Achtelfinale haben. Jetzt genießen wir den Moment. Ein großes Kompliment an das ganze Team, an den ganzen Trainerstab."

Assistiert hat Okafor Karim Adeyemi, der sein Leistungstief zuletzt damit ad acta legen möchte: "Ausschlaggebend war, dass wir die Ruhe bewahrt haben und unsere Chance genützt haben. Wir haben Geschichte geschrieben", sagte der von vielen Top-Klubs umworbene Stürmer. Die Worte, die er nachlegte, sind deshalb auch in dieser Hinsicht von Bedeutung: "Ich bin hier bei Salzburg und werde mit der Mannschaft das Achtelfinale bestreiten."

Sportdirektor Christoph Freund, der durch die Jubelschreie nach Schlusspfiff beinahe keine Stimme mehr hatte, war überglücklich: "Das ist der größte Tag in unserer Vereinsgeschichte. Wir haben so lange gebraucht, in die Champions League reinzukommen und jetzt haben wir die Gruppe überstanden. Es ist phänomenal, was wir geschaffen haben." Freund hatte auch einen Wunschgegner parat: "Manchester United." Dort ist seit Kurzem Ralph Rangnick Trainer - einer, der den Weg Salzburgs entscheidend mitgeprägt hat. Ein Weg, der sich nun vollends bezahlt gemacht hat: "Vor sechs Monaten haben einige Jungs noch in der 2. Liga gespielt, jetzt spielen sie Champions League. Wir geben den Jungs das Vertrauen und sie zahlen es zurück."

Auch Trainer Matthias Jaissle war "direkt nach Schlusspfiff sehr emotional", wie er meinte. "Das ist die pure Freude. Mich freut es einfach, dass sich die Jungs für diese Herbstsaison so gekrönt haben. In der Kabine war es laut und eine richtig geile Party."