Vom Anfang bis zum Ende hatte Salzburg das Spiel gegen Roter Stern Belgrad unter Kontrolle. Kassierte in lediglich 77 Sekunden zwei Gegentore und scheitert zum elften Mal am Einzug in die Champions League. "Ich will an keinen Fluch kaufen. Wir hätten es verdient gehabt. Wenn man auf internationalem Niveau ein paar Minuten nachlässt, dann klingelt es im Tor", sagt Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer.

Munas Dabbur wird da schon emotionaler, spricht von Fehlern, die sonst nur Kinder machen würden. Und spielt damit auf Hannes Wolfs Ballverlust vor dem Anschlusstreffer der Serben an. "Ich denke, das erste Tor hat das Spiel geändert. Es bringt nichts zu sagen, dass wir zehn Mal besser waren. Aber wir waren zehn Mal besser. Selbst nach dem 2:0 haben sie nicht versucht Fußball zu spielen", sagt der Doppeltorschütze der Salzburger.

"Normalerweise bekommen wir fast gar keine Tore, heute zwei in zwei Minuten. Das ist sehr schwer zu erklären", sagt Sportdirektor Christoph Freund. "Wenn man 2:0 führt, dann sollte man das nicht mehr aus der Hand geben. Alles was wir im Sommer gemacht haben, war darauf ausgerichtet, dass wir in die Champions League einziehen. Natürlich sind wir jetzt wieder die Blöden, so wie auch in der Vergangenheit." Abgänge befürchtet der Sportdirektor trotzdem nicht. "Natürlich war es der große Traum von allen - und jetzt haben wir eine veränderte Situation."

"Fühlt sich beschissen an"

Über mögliche Abgänge möchte Marco Rose nicht sprechen. "Das ist nicht der Zeitpunkt dafür", sagt der Trainer der Salzburger. "Es ist ein herber Schlag, tut richtig weh und fühlt sich beschissen an", sagt er. "Es war unser großes Ziel, die Mannschaft hat sehr viel dafür getan. Und am Ende haben wir in zwei Minuten diese 2:0-Führung aus der Hand gegeben." Wütend ist er nicht.

Und auch die Leistung von Wolf sieht er gut. "Hannes hat ein gutes Spiel gemacht, den Elfmeter rausgeholt und viele Bälle festgemacht. Fehler machen alle", sagt der Deutsche und erzählt: "In der Kabine sitzen Spieler, die nicht auf dem Platz standen und weinen. Ich bin stolz, Teil dieser Gruppe zu sein."