Der LASK ist dem Einzug ins Play-off zur Conference League nahe gerückt. Die Linzer wurden ihrer Favoritenrolle beim 1:0 (0:0) im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde gegen den serbischen Vertreter FK Vojvodina gerecht. Peter Michorl traf völlig verdient in der 70. Minute per platziertem Schuss aus rund 18 Metern. Vojvodina, das die Partie zu zehnt beendete, traf bei der besten Chance von rund 6.000 Fans im Stadion Karadjordje von Novi Sad davor einmal die Stange.

Die Mannschaft von Trainer Dominik Thalhammer bestreitet das Rückspiel am kommenden Donnerstag im Klagenfurter Wörthersee-Stadion, dem Ausweichquartier der Linzer auf internationaler Ebene. Kommt der LASK weiter, schlüpft er im Play-off vielleicht neuerlich in die Favoritenrolle. Am 19. (heim) bzw. 26. August wartet der Verlierer der Begegnung zwischen dem türkischen Vizemeister Galatasaray Istanbul und dem schottischen Cupsieger St. Johnstone.

Der LASK war am Spieltag aus Belgrad nach Novi Sad gereist. Thalhammer rotierte an drei Positionen. Mamoudou Karamoko im Angriff, Marvin Potzmann rechts außen und Yannis Letard in der Verteidigung rückten in die Elf. Philipp Wiesinger gab den Abwehrchef. Die Linzer büßten aber nichts von ihrer Kompaktheit ein. Sie agierten von Beginn weg druckvoll. Der erstmals von Start weg eingesetzte Letard setzte schon in der 2. Minute einen Kopfball nach einem Corner über das Gehäuse.

Nach einer halben Stunde sollten es bereits sieben Eckbälle für den LASK sein. Einzig ein Tor blieb aus. Vojvodina-Torhüter Nikola Simic musste sich gleich mehrmals auszeichnen. Der Schlussmann lenkte einen Abschluss von Alexander Schmidt an die Außenstange (17.), parierte gegen Potzmann und Schmidt in einer Minute zweimal (27., 28.) und verwehrte auch Rene Renner bei dessen Schuss von der Strafraumgrenze einen Treffer (33.).

Die Heimischen - in der abgelaufenen serbischen Meisterschaft auf Rang vier - waren in erster Linie damit beschäftigt, die Kreise des LASK zu stören. Einzig bei zwei Freistößen versprühten die kämpferisch agierenden Serben Torgefahr. Bei ihrer vorerst gefährlichsten Szene bugsierte Mittelstürmer Momcilo Mrkaic den Ball am Tor vorbei (15.).

Die zweite Spielhälfte begann mit Florian Flecker für Potzmann und strömendem Regen. Vojvodina hätte den Spielverlauf fast auf den Kopf gestellt. Kapitän Nemanja Covic zog in der 57. Minute aus rund 25 Metern ansatzlos ab und traf die Stange. LASK-Keeper Alexander Schlager schaute dem Ball nur nach. Thalhammer reagierte auf den dezenten Weckruf und brachte mit Hong Hyun-seok und Husein Balic für Goiginger und Kamamoko neue Angreifer.

Michorl belohnte die Athletiker schließlich für ihre Vorstellung. Der Mittelfeldspieler leitete den Angriff selbst ein, hatte nach Pass von Flecker dann genug Platz und schloss mit links ins lange Eck ab. Der LASK ließ auch danach nicht nach. Im Finish flog bei Vojvodina noch Rechtsverteidiger Luca Cucin mit Rot vom Platz, nachdem er Balic von hinten in die Beine gerutscht war.

Reaktionen zum LASK-Sieg

Dominik Thalhammer (LASK-Trainer): "Das war heute ein hart erkämpfter, aber durchaus verdienter Auswärtssieg. Wir haben defensiv erneut wenig zugelassen, in der neuen Saison haben wir bisher nur ein Gegentor erhalten. An unserem Spiel im letzten Drittel müssen wir noch arbeiten, wir hätten einige Aktionen besser zu Ende spielen müssen. Wir wussten, dass es hier in Novi Sad kein einfaches Spiel wird und haben jetzt den Grundstein für ein erfolgreiches Rückspiel gelegt."

Peter Michorl (LASK-Torschütze): "Das Spiel hat sich so entwickelt, wie wir das im Vorhinein erwartet haben. Wir hatten viel Ballbesitz, Vojvodina stand sehr tief und hat es uns schwer gemacht, Lösungen zu finden. Der Tausend-Gulden-Schuss von Covic an die Stange hat uns dann endgültig wachgerüttelt, so dass wir am Ende als verdienter, wenn auch knapper Sieger vom Platz gehen können."