Aus Dankbarkeit gegenüber Gott und zur Steigerung der Wertschätzung seiner Gaben sollen alle Muslime während des Ramadan fasten. Vom Anbruch der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang darf der Gläubige nicht Essen oder Trinken. Eigentlich.

Denn die Fußball-EM (10. Juni bis 10. Juli) fällt beinahe gänzlich in den Ramadan. Der deutsche Teamspieler Mesut Özil sagte dem "Express": "Das Wetter ist im Sommer zu warm. Wir haben intensive Trainingseinheiten und Spiele. Da ist es für mich unmöglich zu fasten."

Gegen seine religiösen Pflichten verstößt Özil damit nicht. Das sagte er auch schon während der WM 2014. Das Fastenbrechen ist für Profisportler nämlich erlaubt. Diesen Standpunkt vertritt der Zentralrat der Muslime in Deutschland. "Profifußballer, aber auch andere Profisportler, können ihre Fastenzeit außerhalb des Ramadan nachholen. Wir haben diese Position durch ein Gutachten der Al-Azhar, eine der führenden Autoritäten des Islam, untermauert. Profisportler sind Arbeitnehmer, und zwar in einem Beruf, der körperlich höchste Anforderungen stellt", sagte der Zentralrat-Vorsitzende Aiman Mazyek dem Deutschen Fußballbund (DFB).